Bloggen als Psychotherapie

Die meisten von uns haben ihr Päckchen Leben zu tragen und nicht immer nur gute Zeiten erlebt. Viele von uns mussten auch traumatische Erfahrungen machen. Ob es der Tod eines geliebten Menschen, eine schlimme Erkrankung, häusliche Gewalt oder ähnliches ist, Schicksalsschläge belasten die Seele.

Wie ihr wisst, habe ich mich in letzter Zeit mit dem Thema “Depressionen” beschäftigt. Das hat mehrere Gründe: Erstens litt mein Mann an dieser Krankheit, zweitens habe auch ich desöfteren depressive Phasen an mir festgellt, drittens und letztens leidet ein guter Freund akut unter Depressionen. Er hat es selbst erkannt und will sich nun in Therapie begeben. Das Problem ist, dass es lange Wartezeiten für einen Therapieplatz gibt.

Therapie über das Internet

Wusstet ihr, dass es auch Online-Therapien gibt? Sie sollen vorbereiten, begleiten oder nach Ende einer Therapie weitere Hilfestellung geben. Diese findet ihr unter: selfapy.de, moodgym.de oder ifightdepression.de.

Schreiben heilt

Früher hat mir in schweren Situationen Reden sehr geholfen. Nach dem Tod meines Vaters habe ich immer wieder darüber gesprochen, ob mein Gegenüber es hören wollte oder nicht. Mittlerweile habe ich das Schreiben für mich entdeckt. Wann immer es mir nicht gut geht, schreibe ich mir von der Seele, was mich gerade bewegt. Vieles davon veröffentliche ich hier auf meinem Blog. Oft wird innerhalb der Bloggergemeinde die Frage gestellt: “Wieviel privates verträgt ein Blog?”. Für mich ist es keine Frage. Solange ich ein gutes Gefühl dabei habe, blogge ich auch. Das Niederschreiben von Problemen und auch eure Reaktionen darauf, tun mir gut und helfen mir auch, vieles zu überstehen.

Nun leide ich nicht unter schweren Depressionen, aber auch bei einer schlimmeren Erkrankung kann das Schreiben (z.B. Tagebuch führen) hilfreich sein. Natürlich immer begleitend zu einer Therapie.

4 Kommentare

  • Helmut Achatz

    Ich habe mich ja schon mal ausgelassen über das Thema “Wie viel Privates verträgt ein Blog”. Für den einen ist ein Blog wirklich ein “auf einer Website geführtes und damit meist öffentlich einsehbares Tagebuch”. Ich bin zu sehr Journalist – und ich frage mich deswegen immer: Interessiert das jemand? Deswegen ist mein Blog eher ein Journal. Wobei, während meiner Tour de France, war’s ein Reisetagebuch. Keine Regel ohne Ausnahme 😉

    http://vorunruhestand.de/2015/12/ich-du-er-sie-es-wir-ihr-sie-wie-viel-privates-vertraegt-ein-blog/

  • Sabiene

    Bloggen ist manchmal so, als würde man was einer Freundin erzählen.
    Nachdem ich meinen Blog Frau-Sabienes eröffnet hatte, stellte ich fest, dass ich kaum noch Wechseljahresbeschwerden habe. 🙂
    Ich bespreche private Dinge, bei denen andere Menschen mit drin hängen (Mann, Kinder usw.) nur sehr vorsichtig. Weil es eben diese Personen auch betrifft.
    Ansonsten mache ich es wie du und verlasse mich auf mein Gefühl.
    LG Sabienes

    • Karin Austmeyer

      Du hast recht. Als mein Mann noch lebte, habe ich so gut wie nichts über seine Krankheit gepostet. Es war ihm nicht recht und das muß man respektieren.
      Ich wünsche dir einen schönen Tag.

Ich freue mich auf deinen Kommentar.

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