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Vorgestern begann hier in Köln der Straßenkarneval mit Weiberfastnacht. Viele halten uns Kölsche einfach für verrückt. Das gilt besonders in der fünften Jahreszeit – das heißt zu Karneval oder besser gesagt zu Fastelovend, wie wir Kölner sagen. Da laufen wir in den merkwürdigsten Kostümen durch die Gegend. Alkohol fließt in Strömen, was zugegebenermaßen nicht immer angenehm ist, besonders bei Menschen, die nicht wissen, wann sie genug  davon haben.

Aber seid mal ehrlich: Machen wir es nicht genau richtig? Ist es nicht schön, sich einmal die Pappnase aufzusetzen und alle Sorgen für einige schöne Stunden zu vergessen? Ist es nicht toll, wildfremde Menschen einfach in den Arm zu nehmen und gemeinsam zu singen und zu schunkeln? Nicht umsonst sind zu dieser Zeit Millionen Touristen in Köln.

Eigentlich handelt es sich ja um einen alten christlichen Brauch. Karneval endet immer genau 6 Wochen vor Ostern und somit zu Beginn der Fastenzeit. Die Kirche erlaubte dem Volk bevor es fasten mußte, es noch einmal richtig krachen zu lassen. Der Name Karneval kommt vom lateinischen “Carnevale” = “Fleischwegnahme”. Vor der Fastenzeit ist alles noch einmal erlaubt, bevor am Aschermittwoch alles vorbei ist. Wir werden wieder brav, essen kein Fleisch, keine Süssigkeiten, nichts was lecker ist und freuen uns auf Ostern und viele bunte Eier. Zugegeben, die wenigsten halten sich daran, obwohl es uns allen wirklich einmal gut täte.

Wenn wir genau hinschauen, ist der Brauch noch um einiges älter, denn in vorchristlichen Zeiten versuchten die Menschen mit ordentlichem Krach, Kostümen und Masken den Winter und die bösen Geister zu vertreiben. Das erleben wir heute noch in Süddeutschland und in der Schweiz. Egal was Karneval auch immer bedeutet, es ist in Köln eine fröhliche und ausgelassene Zeit und ich empfehle euch: Kommt doch einfach her und “drenkt doch ene met”. Wir freuen uns auf euch.

In diesem Sinne: KÖLLE ALLAF!

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