Die Schmach einsam zu sein

Eigentlich bin ich eine kontaktfreudige und selbstbewusste Person. Ich liebe Menschen und unterhalte mich gerne. Trotzdem fühle ich mich oft verdammt einsam. Darüber zu sprechen fällt mir ehrlich gesagt schwer.

Gestern habe ich gelesen: “Wer hungrig ist, muß Essen organisieren. Wer einsam ist, muß Kontakte organisieren.” Das aber ist nicht mein Problem. Ich habe Kontakte, nette Menschen, die ich mag und die mich mögen und meine kleine Familie. Mein Problem ist eher, dass ich Angst habe lästig zu sein.

Es fällt mir zum Beispiel unsagbar schwer um Hilfe zu bitten. Da reicht das kleinste, mir merkwürdig erscheinende Wort und schon ist das Gefühl da, den Menschen auf die Nerven zu gehen. “Nein danke, das mache ich schon selbst” war von Jugend an meine Devise. Der Nachteil des Älterwerdens ist jedoch, dass die Kräfte schwinden und ich einiges, dass früher für mich ein Leichtes war, einfach nicht mehr so einfach hinbekomme. In solchen Situationen, wenn ich von anderen abhängig bin, ist es wieder da, das Gefühl der Einsamkeit und ich könnte einfach nur losheulen – manchmal tue ich es sogar.

Während ich das alles niederschreibe kommen viele Gedanken in mir hoch. Was machen die Menschen, die nicht so extrovertiert sind wie ich – Menschen, denen es schwer fällt Kontakte zu knüpfen? Wie einsam müssen sie sich erst fühlen. Ich glaube, sehr viele sind einsam und trauen sich nicht es zu sagen. Wir stossen in unserer Gesellschaft allzu oft auf Unverständnis. Wir haben nicht einsam zu sein, wir können raus gehen in Cafes, ins Theater, ins Museum und, und … Was ist aber mit den Menschen, die einfach nicht alleine irgendwo hingehen mögen oder können?

Wie ist es mit den Singles und Witwen/Wittwern unter euch? Seit ihr manchmal einsam oder fühlt euch allein gelassen und wie geht ihr damit um?

 

23 Kommentare

  • Johanna Gehrlein

    Liebe Karin Austmeyer,
    gerade selber 60 geworden bin ich ganz fasziniert von deinem Blog. Ich kenne die Einsamkeit auch. Sie kommt, wenn ich mich nicht angenommen/angekommen fühle und gerne einen vertrauten Menschen zum Spiegeln meiner Gedanken hätte. Einsam kann man auch inmitten von Menschen sein. Aber solche Momente gehen auch vorbei und irgendwie regelt sich alles auf wunderbare Art und Weise mit der Zeit. Ich wünsche dir und deinen Freundinnen schöne Tage und werde gerne wieder bei dir lesen.
    Liebe Grüße, Johanna

  • angelface

    ein gutes Thema und mutig es überhaupt anzusprechen, laut zu sagen,
    viele können und trauen es sich nicht, als wärs eine Schande oder als wäre man irgendwie mitschuld sich alleine/einsam/isoliert zu *f ü h l e n*
    es ist, wie du schon schreibst _ ein gefühl mit dem man umgehen muss, es lernen muss anzunehmen weil es zu einem gehört.
    Äußere Ablenkung hat nichts damit zu tun, ich kenne dies auch…
    man kann lernen nur mit sich zu leben und sich zu lieben, oder sich genügend zu mögen um nicht einsam zu sein…die beiden begriffe sind auf jeden Fall von einander zu trennen…
    ich danke dir, dass du ein so schwieriges Thema auch für andere mal so aufgegriffen hast..
    herzlichst Angelface
    nicht einsam aber auch schon länger allein…ein Glück fühle ich es recht selten und darüber bin ich sehr froh…

  • Marion

    Liebes Schwesterchen,

    zum Themas “Hilfe annehmen” stehst du dir aber selbst im Weg. Nachdem du gefragt hast, war das Teil doch innerhalb von 30 Minuten aufgebaut 😉 Und wenn du nicht fragen möchtest, ist das irgendwie schlecht. Denn ich muss den Mann (deinen Schwager) auch fragen, wenn etwas zusammen geklöppelt werden muss und da reagiert er auch nicht zwingend mit riesigem Enthusiasmus. Es hat also nichts mit dir zu tun, sondern damit, dass er ist, wie er ist. Du kennst ihn doch…

    Liebe Grüße – Marion

  • Maria

    Liebe Karin,
    jetzt hab ich den halben Tag deinen Blogbeitrag im Hinterkopf mit mir rumgetragen…. Manches von dem, was Anke inzwischen geschrieben hat, hab ich dabei auch gedacht. Zum Beispiel: Sind es zwei Themen oder ist es eins? Ich könnte mir vorstellen, dass die Hoffnung, dass möglichst ungefragt immer dann Hife um die Ecke kommt, wenn man sie grade braucht, aus der Vorstellung einer Ideal-Familie kommt – wo das allerdings auch selten genug der Fall ist, denn auch da kann man sehr einsam sein. Oder aus dem Wunsch nach einer idealen Gemeinschaft. Familie und Gemeinschaft sind für mich jedenfalls die zwei stärksten Gegen-Bilder zu Einsamkeit. Aber wir wissen alle, dass da viel Wunschdenken dabei ist….

    Was ich dagegen hundertprozentig verstehe, ist die Sache mit dem Nicht-um-Hilfe-Bitten-Wollen oder -Können. O ja! Das ist fatal! Ich kenn das leider allzu gut. Das allein ist schon schrecklich genug. Wenn sich dahinein dann auch noch das Gefühl von Einsamkeit mischt, fühlt sich das vermutlich doppelt schlimm an.

    Also wäre mein Vorschlag: Versuch das doch nach Möglichkeit zu trennen. Eins allein ist schrecklich genug…. Und bei der Sache mit der Hilfe schließe ich mich ebenfalls Anke an. Wirklich: Ich glaube, so etwas sollte in der Tat üben, wer es (noch) nicht kann. Ich weiß aus Erfahrung, wie fürchterlich es werden kann, wenn man komplett auf der Nase liegt, Hilfe annehmen muss ob man will oder nicht. Und dann feststellen muss, dass man gar nicht weiss, wie das geht….
    Heute würde ich sagen: Ich fang mal mit ganz kleinen Dingenzu üben an, bitte da um Hilfe, wo es nicht weh tut, nicht an meinem Stolz kratzt und auch nicht verletzend wird, sollte es nicht funktionieren…. “Können Sie mir bitte mal die Tür aufhalten?” “Meinen Koffer die Bahnsteigstufen runtertragen”… So was. Ehrlich: Es gab Momente, da war ich regelrecht stolz drauf, wenn ich so was gefragt hab. Vielleicht ein bisschen so, wie wenn jemand trainiert, seine Flugangst zu überwinden…. Und wer das Ganze dann noch leicht spielerisch, mit einem inneren Grinsen hinkriegt, hat sicher gute Chancen auf Lernerfolge….
    Du bist ja schon über deinen Schatten gesprungen, als du dich überwunden hast, das überhaupt “laut” zu sagen. Ist doch ein wunderbarer Anfang!
    Pass gut auf dich auf – aber du musst das nicht allein tun!
    Herzliche Grüße
    Mria

    • Karin Austmeyer

      Liebe Maria, das mit dem bitten ist ja schon besser geworden seit ich alleine lebe. Beispiel: Hab gerade neue Lounge Möbel für die Terrasse bekommen. Bis auf die Bank habe ich alles alleine geschafft. Die Bank war einfach für eine kleine Frau alleine zu unhandlich. Für den Nachbarn hatte ich ein Päckchen angenommen. Als er das abholte habe ich gefragt, ob er hilft. Das er das auch nicht geschafft hat, ist ein anderes Thema, aber ich habe gefragt. Es war aber leichter, weil ich für ihn oft Post annehmen (Geben und Nehmen). Die Bank hat nachher mein Schwager aufgebaut, den ich dann schweren Herzens fragen mußte. Solche Situationen sind aber in der Regel die, die dieses Gefühl der Einsamkeit in mir auslösen.

  • Sonja

    Ich war ein sehr einsames Kind und eine sehr einsame junge Frau, auch wenn alle rund um mich dachten, ich wäre eine Kontaktbombe. Daher kann ich Dein Gefühl sehr gut nachvollziehen. Das ist das eine.
    Das andere Thema mit dem “Nicht um Hilfe bitten können” wird wohl auch für mich ein Thema werden. Ich habe viele Jahre meines Lebens alleine gelebt. Da musste alles von mir erledigt werden, da gab es niemanden den ich hätte bitten können. Dieses “ich muss alles selber können” steckt daher immer noch tief in meinen Knochen und ich fürchte, da werden sich bei mir noch Dramen abspielen im Alter. Weinen wäre da ja für mich schon ein Fortschritt. Ich neige nämlich in solchen Situationen zu Zorn!

    • Karin Austmeyer

      Oh ja liebe Sonja, das verstehe ich. Noch kann ich ja die meisten Dinge selbst, bin fit. Das mir bei einigen Dingen die Kraft fehlt, liegt weniger am Alter als am Frausein. Wir sind nun mal nicht die Riesen-Muskelpakete. Ich habe auch so meine Befürchtungen, wie das wohl wird, wenn ich wirklich im höheren Alter auf Hilfe angewiesen bin. Ich habe leider keine Kinder – zwar einen Stiefsohn, der sich aber bereits um seinen Vater nicht gekümmert hat. Bin also im Alter auf fremde Hilfe angewiesen. Vielleicht ist das sogar besser so, weil diese ja bezahlt wird. Ich weiß es nicht.

  • Helga Schauff

    Liebe Karin,
    auch ich kenne diese Momente, wo ich in der Ecke sitze und mich einsam fühle. Diese Momente, wenn sie uns nicht ständig überrollen oder gar völlig vereinnahmen halte ich für völlig “normal”. Meine Einsamkeit begleitet mich so lange ich zurückdenken kann. Also hat nichts mit dem Alter zu tun. Auch ich bin nicht alleine, sondern lebe mit ausgewählten lieben Menschen zusammen. Naja einsam bedeutet eben nicht alleine. Dieses Gefühl ist, wenn es sich mal wieder meldet, tief in mir, genau in meinem Herzen und ist mit einem inneren Anteil verbunden. Damit ich eine Ahnung kriege, warum ich gerade wieder in dieser Ecke sitze und auch manchmal weine, mache ich diese Einsamkeit, dieses Gefühl so richtig groß, gebe ihm ganz viel Raum. Dann schaue ich in mich und suche diesen inneren Anteil in mir, der mit diesem Gefühl verbunden ist. Manchmal ist es meine Liebe, meine Angst, Vorsicht, manchmal mein inneres Kind…. und weil ich weiß, dass diese inneren Anteile mir gut gesonnen sind, mich so oft schon beschützt haben …..frage ich SIE:
    Welche gute Absicht sie diesmal für mich haben?
    Warum ich Dir schreibe?
    Ich möchte Dir Mut machen, Mut, deine Einsamkeit anzunehmen und sie zu fragen…was sie positives für Dich tun möchten. Lass dich überraschen, höre genau hin und nehme alles wertfrei an. Alles in Dir, jede Emotion möchte Dir nur Gutes tun und ab und an brauchen sie Deine volle Aufmerksamkeit.

    • Karin Austmeyer

      Danke dir liebe Helga. Es ist ja zum Glück kein Dauerzustand. Es sind nur Momente. Bisher habe ich in allem, was in meinem Leben passierte etwas positives gesehen oder zumindest konnte ich etwas daraus lernen oder es hat mich stärker gemacht.

  • Gitta

    Im übrigen rede ich niemals von meiner Einsamkeit….es ist auch kein zu mir finden nötig, denn wenn ich nicht zu mir gefunden habe mit 60 Jahren, dann werde ich es auch nicht mehr finden.

    Und ja, es gibt doch tatsächlich so etwas wie eine Sozialphobie, die es einem Menschen unmöglich macht, unter Menschen zu gehen…und für solche Menschen ist es mehr als fatal einsam zu sein.
    Einsamkeit bedeutet in solchen Fällen nämlich, dass man zunächst alle Kontakte fern hält und später dann kann man es nicht mehr rückgängig machen…man hat einfach keine Kontakte mehr…keine nahen, die man rein lassen würde…..und auch keine neuen die man kennenlernen würde, weil man seine Wohnung nicht verlassen kann.
    Menschen mit Sozialphobie bekommen bis zum Kreislaufkollaps alles wenn sie unter Menschen gehen sollen….
    und es ist sehr einfach gesagt, such dir professionelle Hilfe, denn in unserem Staat kann man dann mal locker 2 und mehr Jahre warten bis man einen Therapieplatz bekommt…..

    Dann gibt es noch die Menschen, die einen …ja wie soll ich es ausdrücken, schlimmen Partner hatten, die sind froh wenn sie dann endlich alleine sind. Das heißt ja nicht, dass deshalb alle Freunde Freundinnen und Bekannte weg sind.
    Einsam sein heißt niemanden in seiner Seele oder in seinem Herzen zu haben.

    Wenn ich zum Beispiel jeden Tag meinen kleinen Enkel hier habe und jeden Tag kommt jemand vorbei, da bin ich ausgelastet….von früh bis spät
    Aber das Gefühl der Einsamkeit….das hab ich trotzdem

    • Karin Austmeyer

      Es ist eben “nur” ein Gefühl. Es gibt aber Menschen, die müssen zu allem und jedem etwas sagen. Die sind der Meinung, nur ihre Sicht der Dinge ist die richtige.

  • Gitta

    Hallo Karin,

    ja ich weiß wie du dich fühlst…..es ist schon zweierlei ob man unter
    vielen Menschen ist …alleine…oder ob man mit einem Menschen unter Menschen ist, der zu einem gehört….oder wenigstens das Wissen, dass es jemanden gibt zu dem man gehört…..

    Wenn man so schaut, wie viele Kontakte ich habe und wie viele Menschen ich kenne,
    so bin ich trotzdem ein sehr einsamer Mensch.

    Man vermisst ganz sicher nicht denjenigen der einem etwas arbeitet oder abnimmt,
    so einen kann man wirklich bezahlen und ich habe das auch, sowohl das nie um etwas bitten müssen/können, als auch die Hilfe die ich dann bezahle.
    So etwas kommt aus der Erziehung.
    Muss ja nicht geändert werden, es gibt genügend die sich freuen ein bißchen etwas zu verdienen durch Hilfeleistungen.
    Trotzdem ärgert mich auch das manchmal, denn früher hatten wir halt jemanden, der es selber sah, dass etwas getan werden musste…

    Das Einsam sein hat auch nichts damit zu tun, dass man nicht alleine sein kann, ich bin sehr gerne alleine und habe auch Zeiten in denen ich gar nicht reden möchte.

    Aber einsam bin ich trotzdem, mir fehlt der Mensch, der einem Nähe bedeutet hat.
    Jemand, der einem zuhört wenn man das “Herz” ausschüttet oder einfach nur das wunderschöne Gefühl, wenn ich nachher nach Hause komme, wartet jemand auf mich.

    Das eine ist die Selbständigkeit zu der man erzogen wurde, in der man immer seinen “Mann/Frau” steht.
    Und das andere aber wo man einfach nur “sein” darf.
    Jemand der tröstet, der einen in den Arm nimmt wenn mal ein Tag schlecht war…

    Wenn dann Feiertage sind oder so bestimmte Tage wo jeder mit seiner Familie zusammen ist, da möchte ich nicht mal dabei sein, denn es würde in meinen Augen die Zusammengehörigkeit der Familien stören. Das bringt dann das Gefühl des “lästig” seins So bleibe ich dann alleine…und bin dann eben auch einsam….
    Ich glaube, dass dieses Gefühl der Einsamkeit schon sehr viel zu tun hat mit Sehnsucht

    Für mich bedeutet Glück nämlich, dass ich mit jemandem schweigen kann…gemeinsames beredtes Schweigen

    Ich umarme dich meine Sweetykarin
    Liebelein

    • Karin Austmeyer

      Ja Gitta, genauso ist es mit dem einsam sein. Ich habe das auch nicht ständig, bin auch gerne alleine, mache meinen Kram. Ich kenne ja auch einige Menschen. Die möchte ich dann aber auch nicht unbedingt um mich haben.
      Mit dem Helfen würde ich mir auch wünschen, dass es einfach mal gesehen wird und ich nicht erst fragen bräuchte. Auch ist mein Geld endlich und ich kann es mir nicht leisten für jede Kleinigkeit jemanden zu bezahlen.

  • Anke Hedfeld

    Liebe Karin,
    ich kann Dich nur zu gut verstehen, wenn Du auch meiner Meinung nach zwei unterschiedliche Themenkreise beschreibst, die sich möglicherweise gegenseitig bedingen. Um Hilfe zu bitten, fällt auch mir unglaublich schwer. Ja, ich bin noch nicht einmal in der Lage, angebotene Hilfe anzunehmen. “Ich schaff’ das schon selbst” ist auch mein (nicht gerade hilfreiches) Lebensmotto, und je älter ich werde, desto weniger kann ich mich dafür leiden. Aber eine Verhaltensänderung in diesem Bereich fällt leider unglaublich schwer. Wie man das auf die Schnelle hinkriegt, weiß ich leider auch nicht, außer: Üben, üben, üben.

    Das andere Thema ist das der Einsamkeit. Ich habe Alleinsein Zeit meines Lebens genossen, kann mich nicht daran erinnern, dass das jemals anders gewesen ist. Seit Anfang des Jahres wohne ich nach der Trennung von meinem Lebensgefährten wieder alleine, und das ist eine echte Umstellung. Vor kurzem unterlag ich dem Irrglauben, ich litte unter einer Depression. Bei genauerem Hinschauen kam ich drauf, dass ich mich tatsächlich einsam fühle. Ich betone: fühle – denn bei genauerem Hinsehen bin ich nicht wirklich alleine, sondern von Freunden, Bekannten und der Familie umgeben. Aber Alleinesein hat für mich plötzlich eine andere Qualität, da dieser Zustand kein endlicher mehr ist. Die Vorstellung, den Rest meines Lebens als Single zu verbringen, löst in mir geradezu eine Panik aus, für die ich mich tatsächlich ebenfalls schäme. Ich habe mich daher zunächst dazu entschlossen, diese negativen Gefühle einfach zuzulassen. Da ich außerdem immer sehr viel Trost in Büchern finde, habe ich mir ein paar Ratgeber zum Thema gekauft und werde aus meine Gedanken bzw. Gefühlen in den nächsten Wochen, angelesenen und persönlich erhaltenen Tipps hoffentlich meine ganz persönliche Strategie entwickeln, mit dem (unfreiwilligen) Alleinsein umzugehen. Zum Glück gibt es noch das Internet, über das wir uns austauschen können. Ich bin jedenfalls froh, dass ich auf Deinen Beitrag gestoßen bin.

  • Monika

    Liebe Karin,
    ja, ich kann DICH verstehen. Lasse doch einfach das Gefühl zu, es geht auch wieder. ICH bin sehr gerne alleine, gehe in die Stille und höre nach innen…geniesse mein “einsam sein” – einsam sein können auch Paare, dann lieber einsam alleine…es ist doch schön, mit dem All eins sein.
    “Einsamkeit kommt von innen und muss auch dort aufgelöst werden. Sie ist keine Strafe, sondern der Zeitpunkt im Leben, zu dem man sich selbst begegnet.” UND es entsteht Nähe u Glück – Nähe zu mir selber – mir meine beste Freundin sein und alles ist gut! Viel Liebe dir für DICH!

  • Ulrike

    Hallo,
    ich bin 60 Jahre alt und seit 9 Jahren Witwe. Ich lebe alleine und ich genieße dieses Alleine sein.
    Ich mag dieses häufige “Ach, ich bin sooo einsam!” nicht und nehme einfach keinen Kontakt mit solchen Menschen auf. Wenn ich HIlfe brauche, und niemanden fragen mag, dann gibt es professionelle Hilfe, sei es im Haushalt oder beim Einkaufen. Man kann sich auch vieles einfach übers Internet bestellen.
    Bei all den vielen Möglichkeiten, die einem gegen die Einsamkeit helfen, wie u.a. auch Gruppen in der Gemeinde, Vereine, Menschen, die sich zusammenschließen, um gemeinsam etwas zu unternehmen, braucht niemand wirklich einsam zu sein. Selbst bettlägerige Menschen im Altersheim o.ä. können Gesellschaft haben. Es gibt so viele Möglichkeiten. Und ich habe wahrlich nicht alle aufgezählt.
    Vielleicht sieht es jetzt so aus, als würde ich das “Problem” runterspielen. Aber Allein sein kann man üben, kann man auch genießen. Ich habe den Eindruck, dass sich manche Menschen gerade wegen ihrer negativen Grundeinstellung selbst einsam machen.
    Menschen, die immer von ihrer Einsamkeit reden, neigen dazu, sich an mich zu klammern. Da mich persönlich solche Freundschaften eher runterziehen, lasse ich mich in der Regel nicht drauf ein. Ausnahme: die alten Leute im Altersheim, wo auch mein Vater ist. Da kümmere ich mich ehrenamtlich um einige Menschen.
    Hmm, ich habe das Gefühl, nicht passend auszudrücken, was ich wirklich meine. Niemand muss einsam sein. Davon bin ich fest überzeugt. Aber es liegt an jedem selbst, wie einsam er/sie ist. Manche sind es nur nicht gewohnt und haben es nie gelernt. Diese Menschen tun mir leid. Aber den Weg aus ihrer Einsamkeit müssen sie selbst suchen. Denn jeder Mensch hat selbst die Verantwortung für sein Leben.

    • Karin Austmeyer

      Ulrike, ich glaube, du hast das falsch verstanden. Das Problem mit dem um Hilfe bitten, hatte ich schon in jungen Jahren mit und ohne Partner. Für größere Dinge, die ich nicht schaffe, bezahle ich immer Menschen, die mir dann helfen.
      Ich bin ein Optimist und bekomme, wenn ich das möchte, immer Kontakt. Trotzdem fühle ich mich manchmal einsam. Das ist ein GEFÜHL gegen das ich nichts tun kann. Da nützen dann 100 Leute um mich herum auch nichts.

  • Simone

    Solche Sprüche wie “Wer hungrig ist, muss Essen organisieren. Wer einsam ist, muss Kontakte organisieren” finde ich einfach nur zum K… Es gibt Zeiten, in denen das aus bestimmten Gründen nicht so einfach möglich ist oder sehr, sehr schwer fällt. Was man dagegen tun kann? Ich weiß es nicht, Karin.

    Denn für mich ist das Gefühl der Einsamkeit nicht daran gebunden, ob ich mich unter Leuten befinde. Auch in einer großen Menschenmenge kann man sich einsam fühlen, obwohl man nicht allein ist. Ich glaube, gegen das Einsamkeits-Gefühl an sich kann man herzlich wenig machen. Man kann nur versuchen, damit klarzukommen. Mal besser, mal schlechter.

    • Karin Austmeyer

      Da hast du vollkommen recht. Aus meinen Blog-Beiträgen ist ja ersichtlich, dass ich weder schüchtern bin, noch besonders zurükhaltend. Es gibt halt diese Momente. Die hatte ich auch manchmal, als mein Mann noch lebte. Es ist eben ein Gefühl.

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