Katers Kolumne geht in die Sommerpause

Hallo ihr Lieben,

es ist zwar noch Frühling, doch es ist heiß. Morgens mache ich einen Spaziergang, gehe aber maximal zum Nachbarhaus, wo Frauchens Freundin mit meinem Freund Rudi wohnt und lege mich dort in den Vorgarten unter die Hecke. Da ist es kühler, ich kann die Strasse übersehen, bin aber sonst geschützt. Dann liege ich auf der Terrasse unterm Tisch und döse vor mich hin.

Es passiert also nicht viel und ich will auch nichts erfinden. Darum gehe ich in die Sommerpause und melde mich in der ersten Septemberwoche mit einem Bericht wieder bei euch.

Trotzdem möchte ich euch heute nicht ohne Lesestoff zurücklassen. Deshalb unten noch einmal der Bericht von 2015, wie ich zu meinem Frauchen (und Herrchen, der damals noch lebte) gekommen bin. Damit sind dann auch meine Fans auf Stand, die zu diesem Zeitpunkt den Blog noch nicht gelesen haben.

Hilfe, ich liebe einen Massenmörder

Im März 2012 sah ich ihn zum ersten Mal. Er stand, zusammen mit seinem Bruder, in unserem Garten. Gut sah er aus, rothaarig mit wunderschönen grünen Augen. Sein Bruder war genau so attraktiv – die beiden hätten Zwillinge sein können. Im Gegensatz zum Bruder, war er nicht schüchtern und begrüßte mich überschwänglich. Von nun an besuchten uns die beiden regelmäßig.

Wächter des Gartens und der Mäuse
Wächter des Gartens und der Mäuse

Im Herbst dann kam er zum ersten Mal alleine.  Ab und zu hatte er Verletzungen, wahrscheinlich von irgendeiner Schlägerei. Hin und wieder übernachtete er auf unserer Terrasse und ich bot ihm etwas zu essen an. Hatte er etwa kein Zuhause? Längst war ich ein klein wenig verliebt in diesen tollen Kerl. Ich nannte ihn “Kater” und wir kauften ein Halsband, beschrifteten es mit unserer Telefonnummer und warteten ab. Noch am gleichen Tag meldete sich der Sohn eines Nachbarn. Dort gehörte er hin.

Kurz vor Weihnachten kam der Tag, an dem Kater stark blutend, mit einem Riss in seinem Ohr an der Terrassentür stand. Ich ließ in rein und sah mich im nächsten Moment weinend mit ihm auf dem Boden liegen. Nun verlor mein Mann, sonst die Ruhe in Person, die Geduld und rief beim Nachbarn an. Es war ein mehr als unerfreuliches Gespräch. Der Nachbar teilte mit, dass ihn der Kater einen Sch… interessiere:  “Er gehört meiner Frau und die hat mich verlassen”. “Gut”, sagte mein Mann, “dann lassen Sie ihn nicht mehr rein und wir kümmern uns um das Tier”. So geschehen, ließen wir den Kater kastrieren und chippen. Seit dem gehört der kleine Kerl zu unserer Familie. Er hat nie wieder versucht, in sein altes Zuhause zurückzukehren.
Ich hatte zwar in verschiedenen Wohnungen immer wieder eine Besuchskatze, war aber eigentlich immer ein Hundemensch. Eine Katze wollte ich nie! Katzenklo und solche Dinge, nee, das ist nix für mich. Katers Charme hat mich restlos umgestimmt.

Es ist angerichtet!
Es ist angerichtet!

Was ich aber nicht auf dem Schirm hatte war, dass wir uns einen Mörder ins Haus geholt hatten. 3 – 4 mal im Monat bekamen wir nun Maus (meist noch lebend) zum Frühstück oder wahlweise zum Abendbrot. Schließlich sind wir zu dumm – so meint Kater wohl – uns angemessenes Essen zu besorgen.
Das Schlimmste aber passiert manchmal in der Sommerzeit. Dann kommt Kater dann und wann über die Mauer und hat ein kleines, jämmerlich schreiendes Kaninchen im Maul. Ich bin dann immer vollkommen verzweifelt. Am furchtbarsten war der Tag, als mein armer Mann (ich kann das nicht und dann müssen die Kerle dran glauben), ein halb totes Kaninchen erschlagen musste. Der arme Kerl war total fertig.

Trotz allem, ist dieser Kater das Beste, was uns passieren konnte. Wir bekommen unsere Liebe tausendfach zurück. Er tut unserer Seele gut und gibt uns Ruhe. Kurz – wir lieben ihn heiß und innig.

4 Kommentare

  • Isabell

    Was für eine schöne Geschichte (außer den Morden natürlich, aber das liegt nun mal in seiner Natur…). 🙂 Ich besitze auch einen flauschigen roten Kater, der eurem gar nicht so mal unähnlich sieht, und seine dreifarbige Schwester. Die beiden bringen mich jeden Tag zum lächeln.

  • Theresa

    Bei uns war es damals ähnlich, als ich noch klein war habe ich bei meinen Großeltern nebenan ein Katzenbaby im Keller gefunden. Meine Eltern wollten eigentlich nie ein Tier, konnten aber bei dem Anblick des abgemagerten Babys nicht nein sagen. Zunächst lebte die Katze nur im Garten und im Wald hinter unserem Haus, nachdem die Mähmaschine allerdings im Spätsommer solchen Krach gemacht hat, dass sie sich zu uns ins Haus flüchtete, wollte sie nurnoch selten raus. Wenn sie allerdings raus ging, brachte sie uns immer “Geschenke” mit, wie bei euch meisst noch lebendig. Seither haben wir die “Schnauzenkontrolle” eingeführt. Eine Katze kommt erst rein, nachdem wir gesehen haben, dass sie keine Maus hat (was im Sommer natürlich schwer ist).
    Ich finde aber, dass Katzen einem unglaublich viel geben, vorallem weil sie die Freiheit hätten zu gehen, aber trotzdem immer wiederkommen und das Leben bereichern.

    Liebe Grüße, Theresa

    • Karin Austmeyer

      Lieben Dank Theresa für Deinen netten Kommentar. Ja, Katzen sind etwas ganz besonderes und sie suchen sich wirklich ihre Menschen selbst aus.

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