Sonntagsfragen an Heike Baller

Bild: ©Christian Baller

 

“Bis zum Morgen schmökern, Kissen nass weinen, bei der Bahnfahrt mal eben los gackern – das alles und noch einiges mehr bedeutet Lesen für mich. Naja, die Nächte lese ich nur noch selten durch, da melden sich doch zu penetrant die erwachsenen Bedenken in Sachen „Wecker am Morgen“ … Aber in der Bahn können Sie mich immer mal wieder grinsend oder kichernd erleben. Mit einem Buch vor der Nase.” So stellt Heike sich auf ihrem Blog “Kölner Leselust” vor. Wir möchten gerne erfahren, was Heike sonst noch denkt und fühlt.

Wenn du ans Älterwerden denkst, was ist für dich das Schönste, was das Schlimmste daran und was macht dir am meisten Angst?

Obwohl ich nun wirklich kein gelassener Mensch bin, bin ich gelassener geworden – sehr entspannend 😉 Das finde ich gut. Dass meine kleinen Blessuren (Fuß umgeknickt, tiefer Kratze von Rosen etc.) nicht mehr so gut heilen wie vor 15 oder 20 Jahren, finde ich ärgerlich und beunruhigend. Meine Mutter ist an ALS gestorben – da schon Parkinson in der Familie erblich ist …

Welche Vorteile siehst du in deinem Alter gegenüber der jungen Generation?

Ich hab schon mehr gesehen und kann Sachen anders einordnen. Auch ohne konkret eine Ahnung zu haben – so bei einzelnen Themen in Sachen Technik oder Gesellschaft erleb ich das häufiger -, stimmen meine Vermutungen oft besser mit der Realität überein, als die der jungen Menschen um mich herum

Was war deine schönste und was deine schlimmste Erfahrung in deinem bisherigen Leben?

Meine Ehe und meine Kinder sind das Schönste in meinem Leben. Schlimm war die Diagnose bei meiner Mutter mit all den Konsequenzen.

Welche Lebensphase hast du als deine glücklichste empfunden?

Bin ich gerade drin.  Nein, ernsthaft: Bisher habe ich im Leben sehr viel Glück gehabt und konnte fast jeder Lebensphase was Gutes abgewinnen.

Was war das schönste Geschenk, das du je bekommen hast?

Ist es kitschig zu sagen: meine Kinder? Dann bin ich jetzt kitschig: Meine Kinder sind einfach so wunderbar.

Sind deine Lebensträume wahr geworden?

Nee, aber andere Umstände haben sich als traumhaft erwiesen.

Wohin möchtest du noch reisen, was noch erleben, was noch lernen?

Ich möchte noch nach Japan reisen, die Konsequenz aufbringen, mindestens noch eine Sprache zu lernen in einem fernen glasklaren Meer schwimmen – Wasser ist mein Lieblingselement.

Wie stellst du dir dein Leben mit 70, 80 oder älter vor?

Da ich eher ein häuslicher Typ bin, eher ruhig, aber mit Kultur-Ereignissen: Konzert, Oper, so was alles, wozu heutzutage noch ein bisschen die Zeit fehlt.

Hast du Angst vor dem Tod?

Das Sterben stell ich mir gerade nicht so angenehm vor – eben aufgrund der Erfahrung der letzten Zeit mit dem Tod anderer. Aber richtig Angst – ich weiß nicht, eher nicht.

Ich freue mich auf deinen Kommentar.

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