60plus – So gut ging es uns zu keiner Zeit

In letzter Zeit lese ich in vielen Zeitschriften Beiträge zum Thema “Älterwerden”. Früher war man der Meinung, dass unser Leben eine Berg- und Talfahrt ist. Bis maximal Mitte 40 geht es mit uns nach oben und dann nur noch bergab. Nun haben Wissenschaftler herausgefunden, dass darin kein Fünkchen Wahrheit ist. Dachte ichs mir doch, denn meine Erfahrung ist eine ganz andere.

Das letzte Drittel unseres Lebens geht mit erheblichem Wohlbefinden und einigen Verbesserungen einher. Studien haben ergeben, dass unser Leben wie eine Leiter ist. Wir entwickeln uns weiter und zwar bis zum Schluß. Das ist doch eine wunderschöne Vorstellung.

 

Wir wurden noch nie so alt wie heute

Seit etwas mehr als hundert Jahren erst, werden Menschen so alt. Deshalb gab es bisher auch noch keine aussagekräftigen Altersforschungen in diese Richtung. Schließlich hat sich unsere Lebenserwartung seitdem fast verdoppelt. Ab den Wechseljahren haben wir erheblich mehr Lebenszeit vor uns, als jede Generation bisher. Dabei sind wir glücklicher und zufriedener, als in jeder anderen Lebensphase. Wir fühlen uns im allgemeinen rund 10 Jahre jünger, Zwar geht es uns in sehr hohem Alter etwas schlechter, aber immer noch besser als in jungen Jahren.

Alles, was große Sorgen bereitet, wie Karierre, Familienplanung, Existenzängste usw. ist nun weg. Auch sind wir besser in der Lage mit Trauer und schwierigen Situationen umzugehen. Wir denken positiver und können die glücklichen Momente mehr genießen. Schließlich wissen wir in unserem Alter um die Endlichkeit des Lebens. Meckernde und grimmige alte Menschen sind eher die Ausnahme, die es ja immer gibt.

 

Mit 60plus sind endlich wir einmal wichtig

Das eigene Wohlbefinden und gute soziale Kontakte spielen in dieser Lebensphase eine wesentliche Rolle. Auch, dass wir etwas langsamer werden, tut uns im Allgemeinem sehr gut. Trotzdem finden wir für Probleme schneller kreative Lösungen. Da hilft uns unsere Lebenserfahrung sehr.

Die 80jährige Jane Fonda  sagte einmal:

“Als Mädchen sind wir fresch und selbstbewußt und die Hauptfigur in unserem Leben. Mit Beginn der Pupertät wollen die meisten Frauen vor allem dazugehören und beliebt sein. Sie verwandeln sich zu Figuren im Leben anderer. In unserem dritten Akt ist es vielleicht möglich, zu unserem Anfang zurückzukehren.”

 

Das alles gilt sicher nicht für jede Frau. Unsere Befindlichkeit wird ja zu einem großen Teil von unserer Lebensweise, unserem Einkommen und unserer Bildung bestimmt. Nicht zuletzt spielt auch unsere eigene Einstellung zum Älterwerden eine sehr große Rolle.

Wie empfindet ihr diese Phase eures Lebens?

 

2 Kommentare

  • Ute

    Hallo Karin,
    Ich denke, dass viel von unseren Lebensumständen abhängt. Es gibt Gruppen die waren noch nie so selbstbewusst, so unabhängig oder so entspannt wie jetzt. Aber viele haben auch wirtschaftliche Probleme, unpassende Partner oder massive gesundheitliche Probleme. Mir selbst geht es in jeder Beziehung sehr gut. Deshalb fühle ich mich schon mal unbehaglich wenn ich mit jemanden ins Gespräch komme von der ich weiß das es bei dieser nicht so ist.
    Viele Grüße
    Ute

    • Karin Austmeyer

      Da hast Du recht Ute, aber viel hängt auch von unserer Persönlickeit ab. Ich bekomme auch nicht viel Rente, die ich nach einer Krebserkrankung beantragen mußte. Sie ist viel geringer ausgefallen, als ich einem Leben Arbeit gedacht hätte. Das Schicksal hat mich tüchtig herausgefordert in meinem Leben und ich bin trotzdem positiv gestimmt. Ich arbeite noch zusätzlich zur Rente und, wenn man will, kann man aus allem das Beste machen. Ich weiß, dass nicht alle Menschen so sind, aber nur negativ zu denken hemmt und macht das Leben auch nicht besser – eher im Gegenteil.
      Liebe Grüße Karin

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