Lieblingsplätze: New Orleans

Heute beginnt eine neue Reihe mit Lieblingsplätzen auf dieser Welt. Innerhalb eines Interviews werden, in lockeren Abständen, Plätze auf dieser Welt vorgestellt, die zu solchen Lieblingsplätzen geworden sind. Den Anfang macht heute meine Kollegin Renate Stenshorn.

Renate ist eine reisesüchtige Touristikerin. Auf ihrem Blog “Rausinsleben” berichtet sie über Städte- und Erlebnisreisen. Da fehlen regionale Schätze in Deutschland ebenso wenig, wie exotische Ziele in aller Welt.

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Liebe Renate, wo ist Dein absoluter Lieblingsplatz auf dieser Welt und warum?

Diese Frage ist nicht so einfach zu beantworten. Den einen absoluten Lieblingsplatz gibt es für mich eigentlich nicht! Ich reise viel und gerne, aber selten immer an den gleichen Ort. Es fällt mir tatsächlich schwer, mich für den einen Ort zu entscheiden. Nach etwas Überlegen fiel meine Wahl :

Einer dieser wunderschönen Lieblingsplätze auf dieser Welt ist die Stadt New Orleans in den Südstaaten der USA. Was macht dieses besondere Flair aus der Stadt? Für mich ist es die Verbindung zwischen verschiedenen europäischen Einflüssen mit der Karibik und Afrika. Das wirkt sich auf die Lebensweise der Bevölkerung, die Musik und das Essen aus. Obwohl du in Amerika bist, ist es nicht typisch amerikanisch.

Was muss man an Deinem Lieblingsort unbedingt gesehen/getan haben?

New Orleans ist die Heimat des Jazz. Der New-Orleans-Jazz entwickelte sich aus afroamerikanischem Gesang, Einflüssen des Ragtime und Instrumenten wie Klarinette, Kornett und Trompete. Wenn du in New Orleans bist, solltest du dir unbedingt die Musiklokale in der Bourbon Street (https://rausinsleben.de/bourbon-street/) anschauen.

Eine meiner Lieblingsbars ist die Bourbon O Bar, in der jeden Abend eine andere Band spielt. Die Musik ist fantastisch! Es kostet keinen Eintritt, die Bierpreise sind etwas höher. Dafür wirst du nicht animiert, nach jedem Set etwas Neues zu bestellen. Das Southern Pecan ist übrigens sehr lecker!

Nicht fehlen darf der Besuch einer der vielen historischen Plantagenhäuser z. B. Oak Alley. Die luxuriösen Herrenhäuser wirken wie aus dem Filmklassiker „Vom Winde verweht“. Nicht vergessen solltest du dabei, dass Sie der Reichtum auf dem Rücken der afrikanischen Sklaven auf den Baumwollfeldern erarbeitet wurde.

Das French Quarter kannst du gemütlich zu Fuß erobern. Schau dir die Gebäude im französisch-spanischen Kolonialstil an. Ich liebe die schmiedeeisernen Balkone, auf denen tropische Pflanzen wuchern. Vor der St. Louis Cathedral Jackson Square findest du viele Künstler. So kannst du dir Tarot Karten legen lassen, Musik hören und viele Bilder bewundern.

Sehr viel Spaß macht auch eine Fahrt mit einem alten Dampfer wie der Natchez. Der Schaufelraddampfer fährt regelmäßig über den Mississippi. Gruselig wird es im Voodoo-Museum oder bei einer geführten „Haunted Tour“(https://rausinsleben.de/new-orleans-gruseln/), auf der du mehr über die finstere Geschichte der Stadt erfährst.

Friedhof New Orleans

Auf keinem Fall alleine gehen solltest du auf den Friedhof St. Louis Cemetery No. 1 (https://rausinsleben.de/marie-laveau-friedhof-new-orleans/). Hier findest du das Grab der berühmten Voodoo-Priesterin Marie Laveau, der noch heute gehuldigt wird.

Ganz in der Nähe der Stadt beginnt die Natur in Form von wilden Sümpfen und Bayous. Das ist die Heimat der Cajuns, Nachfahren französischer Einwandern, die aus Kanada vertrieben wurden. Bootstouren entführen dich in eine Welt aus mit Spanischem Moos bewachsenen Zypressen. Du kannst hier viele Reiher, Wasserschildkröten und vor allem Alligatoren beobachten.

Wo kann man gut übernachten?

Mein Mann und ich übernachten am liebsten in einer der vielen Hotels im French Quarter. Sehr gut gefallen hat uns das Bourbon Hotel in der 717 Orleans Street, New Orleans. Das Hotel hat eine beeindruckende Eingangshalle mit viel Gold und Stuck, schöne Zimmer und einen Innenpool. Es liegt zwischen Bourbon und Royal Street. Und da ist ja auch die tolle Bar!

Hast Du einen Restauranttipp und/oder einen Tipp für die Abendgestaltung?

Die Küche in New Orleans ist fantastisch. Vergesse unbedingt das Kalorienzählen! Probiere Jambalaya, Gumbo, Bohnen mit Reis oder Brotpudding. Es werden viele Gerichte mit Flusskrebsen angeboten, außerdem Fisch und Austern.

Ich sitze gerne im Musical Legends Park in der 311 Bourbon Street und genieße die heißen Beignets mit ganz viel Puderzucker sowie die Livemusik.

Wo kann man gut Einkaufen und was sind die schönsten Mitbringsel?

In der Parfümerie Hové, 434 Chartres Street, kannst du dir dein eigenes, persönliches Parfüm mischen lassen, dass niemand außer dir hat. Die Parfümerie gibt es bereits seit dem Jahr 1931.

Beliebte Mitbringsel aus New Orleans sind außerdem venezianische Masken und Federboas bzw. alles rund um den Mardi Gras, scharfe Chili-Soßen sowie Artikel rund um den Voodoo, wie z. B. Voodoo-Puppen.

Mardi Gras Maske
Mardi Gras Skelette

Was über Deinen Lieblingsort möchtest Du den Leserinnen und Lesern unbedingt noch sagen?

Die Einwohner von New Orleans sind dafür bekannt, gerne zu feiern. Neben dem berühmten Mardi Gras https://rausinsleben.de/wissenswertes-mardi-gras-new-orleans/) gibt es das Jazz- und Heritagefestival, das Frenchquarterfestival, New Orleans Wine & Food Experience, Satchmo Summerfest oder das Louisiana Seafood Festival. Es wird geschlemmt, musiziert, getanzt und gefeiert, was das Zeug hält!

In New Orleans solltest du besonders am Abend etwas aufpassen. Die Stadt kann auch gefährlich sein, die Kriminalitätsstatistik ist hoch. Laufe nicht allein durch finstere Gassen, nehme dir lieber ein Taxi, wenn du im Dunklen außerhalb des French Quarters unterwegs bist. Einen Mietwagen benötigst du in der Stadt nicht. Du kannst wunderbar mit der Straßenbahn fahren oder laufen.

Die Stadt hat schon immer schwere Zeiten erlebt. Der Wirbelsturm Katrina hat New Orleans im Jahr 2005 schwer getroffen. Damals verlor die Stadt mehr als die Hälfte der afroamerikanischen Bevölkerung, die nicht mehr zurückkamen. Das verändert eine Stadt gewaltig! Vieles, was New Orleans so besonders macht, wie die Musik, Kultur und das Essen, war gerade durch diese Menschen beeinflusst worden. Dennoch ist The Big Easy noch immer einen Besuch wert! Sie ist fest mit meinem Herzen verbunden und wird es schaffen!

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