Willkommen im Club – Henning Krautmacher
Foto: Von Sven-Sebastian Sajak (Sven0705) – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=27001761
Henning ist der erste Mann den ich im Club der 60jährigen willkommen heisse. Erstens gehören Männer auch dazu, schließlich haben wir Gleichberechtigung, und zweitens ist er für uns Kölner etwas ganz besonderes. Er ist der Frontmann der Höhner.
„Wo die Sprache aufhört, da fängt die Musik an.“
Die Höhner sind eine der beliebtesten Kölsch-Rockgruppen. Wenn sie im Karneval auftreten kocht der Saal. Alle tanzen, springen, stehen teilweise auf den Stühlen und singen lauthals mit, denn jeder Kölsche kennt zumindest die Refrains. Die meisten Lieder der Höhner sind in Mundart, also in „Kölsch“ geschrieben. Auch durch ihre Musik ist Köln die wohl meistbesungene Stadt der Welt. Erst danach folgt New York. Der Kölsche sagt:
„Wo ät Hetz vun voll is…“
also: „Wo das Herz von voll ist“. Wir lieben unsere Stadt, die nicht überall wirklich schön ist, aber Köln ist ein Gefühl.
Die Höhner betätigen sich aber nicht nur im Karneval, sie haben das ganze Jahr Auftritte. Vor einigen Jahren lud mich meine Schwester zur „Höhner Rockin‘ Roncalli Show“ ein. Die Höhner untermalten mit ihrer Musik die Auftritte der besten Artisten, die der Zirkus zu bieten hatte. Die Band zeigte ihr ganzes Können, das weit über Karnevalsmusik hinausgeht. Mit dieser Show gehen sie auch dieses Jahr wieder auf Tournee.
Henning Krautmacher stieß 1986 zu den Höhnern und löste Peter Horn als Frontmann ab. Eine gute Entscheidung, wie ich meine. Geboren wurde er in Leverkusen-Schlebusch, in direkter Kölner Nachbarschaft und lebt nun in Stommeln. Henning ist gelernter Heilpädagoge und arbeitete später als Schauwerbegestalter und Journalist. Seit 2011 ist er mit Anke verheiratet. Obwohl Musik wohl die wichtigste Rolle in seinem Leben spielt, kann er sehr viel mehr. Er ist Hobbykoch und hat sogar ein Kochbuch herausgegeben. Er malt, moderiert und hatte schon kleinere Fernsehrollen.
Wie er selbst sagt, wird er in absehbarer Zeit einen Nachfolger bei den Höhnern aufbauen. Wir alle hoffen, dass er sich noch ein paar Jährchen Zeit lässt, denn wir würden ihn schrecklich vermissen.
Willkommen im Club lieber Henning.