Arsch huh, Zäng usenander – Ausnahmezustand in Köln
Bild: arschhuh.de
Der AfD-Parteitag ist schuld, dass sich Köln an diesem Wochenende im Ausnahmezustand befindet. Schon heute haben über 4000 Polizisten Stellung bezogen. Cafes, Geschäfte usw., die sich weiträumig um das Maritim Hotel, in dem der Parteitag stattfindet, dürfen nichts nach draußen stellen. Einige öffnen erst garnicht. Alles ist weiträumig abgesperrt. Viele Straßenbahnen und Busse fahren nicht ihren gewohnten Weg und Köln ist wütend!
Die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker empfindet den bevorstehenden AfD-Bundesparteitag in der Domstadt als Provokation. „Für mich ist die Entscheidung der AfD, ihren Bundesparteitag ausgerechnet in Köln durchzuführen, eine klare Provokation“, sagte Reker (parteilos) am Freitag. Köln stehe für Werte wie Toleranz und Offenheit und lebe diese auch. – Quelle: http://www.express.de/26741956 ©2017
Ja, der Kölner an sich ist offen und tolerant. Wir leben schon mehrere Generationen mit Ausländern, die unsere Nachbarn und Mitbürger geworden sind. Wir gerne erst einmal mit offenen Armen auf jeden Menschen zu, auch wenn wir dann manchmal enttäuscht werden.
Eine Vielzahl von Gruppen haben deshalb Proteste für dieses Wochenende angemeldet. Die Initiative „Arsch huh, Zäng usenander“ (für Nichtkölner: „Hintern hoch, Mund auf'“) gibt es bereits seit 1992. Ihr gehören viele Künstler an, wie z.B.: BAP, Die Höhner, Brings uvm. Gemeinsam mit „Köln stellt sich quer“ und dem „CSD“ kämpfen sie an diesem Wochenende gegen Rassismus und Rechtsradikale und für Toleranz, Solidarität und Menschenrechte. Morgen um 11 Uhr beginnt ihre Kundgebung auf dem Heumarkt. Um 13 Uhr schließt sich die Demonstration an. Hier werden 30.000 Demonstranten erwartet.
Köln gegen Rechts geht ab 7 Uhr in einem Sternmarsch von mehreren Punkten in der Stadt in Richtung Heumarkt. Zeitgleich wird zu kreativen Blockaden rund um das Maritim Hotel aufgerufen. Unterstützer sind hier die Kampagne „Nationalismus ist keine Alternative“ und andere antifaschistische Gruppen, Schüler- und Studentenorganisationen, Parteien, Jugendverbände uvm.
Künstler (u.a. Wilfried Schickler und Kasalla) und Gastronome aus der Südstadt ziehen mit Kind, Kegel und Hund ab 10.30 Uhr vom Clodwigplatz zum Heumarkt.
Unter dem Motto „Mir all sin Kölle“, veranstaltet das Festkomitee Kölner Karneval mit seinen angeschlossenen Karnevalsgesellschaften eine Kundgebung von 14 bis 17 Uhr am inneren Grüngürtel. Unterstützt wird das Ganze von etlichen Kölner Künstlern. Durch die Veranstaltung führt Bettina Böttinger.
Ruderer aus allen Kölner Vereinen und aus Leverkusen werden auf dem Rhein, zwischen Deutzer Brücke und Severinsbrücke, mit einer Auffahrt ihrer Boote friedlich demonstrieren.
Insgesamt werden mehr als 50.000 Demonstranten erwartet. Mehr lest ihr hier. Ihr seht, Köln wehrt sich. Uns gefällt es gar nicht, dass die AfD unsere Stadt als Bühne benutzt.
Als wäre das nicht genug, müssen wir am Sonntag auch noch um unsere Freunde in Frankreich bangen. Werden sie unsere Freunde bleiben oder wird Rechts gewinnen. Gerade Köln ist tief verbunden mit Frankreich. Nach den Römern, die unsere Stadt ja gegründet haben, hatten die Franzosen den meisten Einfluß auf Köln. Nicht nur die Sprache ist ins Kölsche eingeflossen, auch unsere Mentalität ist ein wenig französisch.
Laßt uns das beste hoffen, laßt uns hoffen, das die Demos friedlich bleiben und nicht durch rechts- oder linksradikale gestört werden und laßt uns hoffen, dass die Franzosen das Richtige wählen.