Auf Wiedersehen altes Leben – Teil 1

Ein Umzug ist ein Neuanfang, aber immer auch ein Abschied vom bisherigen Leben.

Seit meiner Kindheit bin ich elf mal umgezogen. Wie die meisten Menschen, ziehe ich nicht gerne um, bedeutet es doch immer eine Menge Arbeit. Das Leben aber, macht einen Wohnungswechsel oft einfach notwendig. Jedenfalls war das bei mir fast immer der Fall.

Der erste Lebensabschnitt

Geboren und aufgewachsen bin ich in Köln. Wie die meisten Kölner liebe ich meine Stadt, obwohl sie an vielen Ecken nicht wirklich als schön zu bezeichnen ist. Es ist das besondere Flair (Köln is e Geföhl) und es sind die Menschen, die uns diese Stadt lieben lassen. Dieses besondere Flair hat schon Generationen von hier Studierenden in Köln sesshaft werden lassen. -Trotzdem zog ich mit Helmut, den ich seit Kindertagen kannte und der später mein erster Ehemann werden sollte, nach Mechenisch. Dieser Ort liegt am südlichen Rand von Köln. Damals, Mitte der Siebziger Jahre, hatte man dort schicke Hochhäuser gebaut. Hochhäuser waren zu dieser Zeit modern und bei jungen Leuten sehr beliebt.

Was waren wir stolz auf diese erste Wohnung, die wir nach dem neuesten Schrei eingerichtet hatten, nicht wissend, dass schon nach wenigen Jahren die gesamte Siedlung Vandalismus zum Opfer gefallen sein sollte. Wir sparten, denn es war uns klar, dass wir ein eigenes Haus haben wollten. Als das Leben dort, wegen zunehmender Diebstähle unerträglich wurde, mussten wir doch noch einmal für eine kurze Zeit eine andere Wohnung beziehen. Unser neues Zuhause war eine 2-Zimmer Wohnung  in Hürth-Efferen. Auch dieser Ort liegt im Speckgürtel von Köln, stellte sich aber als ziemlich spießig heraus. Da unsere Zeit dort absehbar war, nahmen wir diesen Umstand in Kauf.  Inzwischen hatten wir in Bergheim-Büsdorf ein Grundstück erworben und mit dem Hausbau begonnen-

Wir waren sehr stolz, dass wir bereits mit Anfang Zwanzig ein Haus mit 150qm Wohnfläche und 600qm Grundstück besaßen. Mit viel Entbehrungen hatten wir .50.000 DM zusammen gespart. Das wir auf vieles verzichten mussten, machte uns nichts aus. Leider war mein erster Mann jemand, der mit jeder fremd ging, die einen Rock anhatte oder anhaben könnte. Zudem war er nicht sparsam, sondern fast geizig und ein absoluter Macho- Zugegeben, das Haus war schön und wir hatten eine gute Zeit dort, aber schon nach wenigen Jahren hielt ich diese Ehe nicht mehr aus.

Zu sagen hatte ich nicht viel, durfte nur arbeiten und in meiner Freizeit das große Haus Sauberhalten. Das Helmut dann auch noch ein Verhältnis mit einer Nachbarin anfing, brachte das Fass zum überlaufen. Vollkommen unzufrieden und unglücklich hatten wir immer öfter Streit. Ich hatte auch wieder Augen für andere Männer und verliebte mich in den Sohn unserer Nachbarin. Klingt ein bisschen nach einem schlechten Roman, nicht wahr? Neun Jahre jünger als ich, erlebte ich mit ihm das Gegenteil meiner Ehe. Er vergötterte mich und ich entschied ab sofort, was mit meinem Leben passierte.

Teil 2 erscheint am nächsten Sonntag.

 

 

Ein Kommentar

  • IrenaT

    Es war wirklich so, das der Umzug war, als ob man einen Teil von sich aufgibt. Und ich habe viel aufgegeben bzw. weggeworfen. Man müsste eigentlich alle drei Jahre umziehen.Dann könnte man auch statt kostenlos Umzugskartons zu leihen direkt selbst welche anschaffen. Soweit denke ich aber noch nicht, jetzt geniesse ich erstmal die Zeit in meiner neuen Behausung

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