Sonntagsfragen an Uschi Ronnenberg

Uschi wurde 1959 im „Pott“ geboren und ist dann später in der schönen Stadt Aachen gelandet. In zwei Hinsichten ist sie meine Kollegin. Erstens als Bloggerin und zweitens in ihrem Beruf als Webdesignerin und Texterin. Ich habe sie bei unserem ersten 50plus Bloggertreffen als lebenslustige und liebenswerte Person kennengelernt.

Sie schreibt über sich selbst: „Ich bin Lions-Club-Mitglied aus Überzeugung, Golferin mit beharrlichem Dilettantismus, älteste Schwester mit dem großen Kümmerer-Gen und auch sonst ein ziemlich typischer Krebs. Ich bin glücklich mit meinem Mann und liebe meine Familie und meine Freunde. Ich koche und habe gerne Gäste – und ich werde andererseits kribbelig, wenn ich nicht regelmäßig eine Portion Zeit mit mir alleine habe. Ich bin online aktiv auf vielfältige Weise, seit das Internet sich mir als neue Spielwiese geschenkt hat.

Spannend liebe Uschi, jetzt noch etwas mehr über dich zu erfahren:

Wenn du ans Älterwerden denkst, was ist für dich das Schönste, was das Schlimmste daran und was macht dir am meisten Angst?

Schön finde ich die wachsende Gelassenheit und dass ich mehr mit mir selbst befreundet bin als in jungen Jahren. Schlimm finde ich – noch – gar nichts, aber ich bin ja auch noch eine ziemlich junge Alte… Angst macht mir auf sehr diffuse Weise das leider Übliche – fiese Krankheiten oder andere gesundheitliche Bedrohungen, von denen man nicht weiß, wie man sie aus eigener Kraft umgehen kann.

Welche Vorteile siehst du in deinem Alter gegenüber der jungen Generation?

Die vielzitierte Altersweisheit, die ja eigentlich mehr Klugheit und Unaufgeregtheit aufgrund einer soliden Basis an Lebenserfahrung bedeutet.

Was war deine schönste und was deine schlimmste Erfahrung in deinem bisherigen Leben?

Meine schönste war gewiss das Kennenlernen meines Mannes in einem Moment, wo ich allen Glauben an ein Glück mit Mann verloren hatte – das war vor mittlerweile fast 17 Jahren. Meine eindeutig schlimmste war der Unfalltod meines geliebten Vaters vor 18 Jahren und dass ich meiner Mutter die Nachricht überbringen musste – er war 62, sie so alt, wie ich heute bin.

Welche Lebensphase hast du als deine glücklichste empfunden?

Immer das Jetzt. Ich habe die schöne Gabe, allem etwas Positives abgewinnen zu können, daher finde ich keine unglückliche Phase in meinem Leben. Na gut, eine einzige – aber über die rede ich nicht. Und sie war auch nur kurz, aus heutiger Sicht.

Was war das schönste Geschenk, das du je bekommen hast?

Nichts Materielles, aber auch so persönlich, dass ich es nicht erzählen kann… Mein zweitschönstes war aber eindeutig die Uhr meiner ewigen Träume, die mein Mann mir ganz im Anfang unserer Liebe schenkte – er hatte sich einfach einen kleinen Nebensatz von mir gemerkt.

Sind deine Lebensträume wahr geworden?

Ich hatte eigentlich keine expliziten Lebensträume, aber ich finde, alles ist schön, wie es ist, und macht mich glücklich und zufrieden. Ist das nicht eine herrliche Zwischenbilanz?

Wohin möchtest du noch reisen, was noch erleben, was noch lernen?

Ich bin nicht so die Fernweh-Frau, ich wohne gerne. Insofern möchte ich immer ein Zuhause haben, das den Namen verdient. Und erleben möchte ich, dass ich nie aufhöre, Lust zum Lernen zu haben… Denn das Lernen eröffnet mir so viele Welten und Horizonte.

Wie stellst du dir dein Leben mit 70, 80 oder älter vor?

Ich wäre schlussendlich gerne Teil einer fröhlichen Alten-WG – und wir leisten uns gemeinschaftlich einen knackig aussehenden Typen, der uns bekocht, begärtnert, beputzt und chauffiert, wenn wir das selber nicht mehr hinkriegen…

Hast du Angst vor dem Tod?

Nein. Ich blicke dann zurück auf ein schönes Leben und werde voraussichtlich gut loslassen können – das denke und hoffe ich jedenfalls aus heutiger Sicht.

Danke Uschi für das wunderbare Interview. Man merkt, du bist ein glücklicher und in sich ruhender Mensch.

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