Geburtstag in Lüneburg

Eigentlich wollte ich ja wieder mehr schreiben. Daraus ist nichts geworden, wie Ihr bemerkt habt. Was sollte ich auch schreiben, es ist ja nichts passiert. Die Tage plätscherten so dahin, angefüllt mit Arbeit, Essen, Schlafen. Nicht besonders spannend das Ganze.

Jetzt aber wird es aufregend, denn morgen geht es ab nach Johannesburg zu meriner Schwester und meinem Schwager. Ich werde Euch, wahrscheinlich zunächst über Facebook und später dann mit Reisebericht hier auf Sweetsixty, auf dem Laufenden halten. Ihr glaubt nicht, wie ich mich freue.

Aber auch letzte Woche war ich unterwegs. Meinen 67. Geburtstag habe ich mit meiner Freundin in Lüneburg verbracht. Was für ein hübsches Städtchen. Wenig Verkehr, sehr sauber, eine bezaubernde Altstadt und durchweg nette und gastfreundliche Menschen. Für alle, die noch nicht dort waren: Es lohnt sich, in Lüneburg einmal ein paar Tage zu verbringen.

Wir waren für ein verlängertes Wochenende dort und hatten uns eine hübsche Ferienwohnung mit dem Namen „Lieblingsplatz“ gemietet- Ein „Lieblingsplatz“ wurde er auch für uns. Gemütlich in einem alten Haus, schön eingerichtet, mit 2 Schlafzimmern und Gartennutzung. Da lies es sich gut aushalten.

Die Bahnfahrt nach Lüneburg verlief ohne Zwischenfälle und Verspätung, was meine Meinung von der Deutschen Bahn etwas verbesserte. Nach der langen Zugfahrt hatten wir uns vorgenommen, zu Fuß unser Zuhause auf Zeit zu erreichen und was geschah, wir haben uns verlaufen und unsere Vermieterin musste uns auflesen. Macht nichts, am Ende unseres Aufenthaltes kannten wir die Altstadt in- und auswendig. Das würde uns also nicht wieder passieren.

Die Hansestadt Lüneburg ist mehr als 1050 Jahre alt. Glücklicherweise blieb Lüneburg von großartigen Zerstörungen im Krieg verschont. Dem Besucher zeigt sich ein mittelalterlicher Stadtkern mit den typichen roten Giebeln und Häusern in norddeutscher Backsteingotik. Einfach wunderschön – meine Schwester nannte es putzig. Irgendwie strahlt die Stadt eine Ruhe und Gemütlichkeit aus, die uns Großstädterinnen sehr gut getan hat.

Nachdem wir angekommen waren und ausgepackt hatten, ging es ab zur ersten Erkundung der Altstadt und zum Weinkauf, denn schließlich wollten wir abends vor dem Schlafengehen, noch ein Gläschen trinken. Sekt für die Nacht zu meinem Geburtstag durfte auch nicht fehlen. Womit sollten wir sonst anstoßen. Dann ließen wir uns im Fridos in der Schröderstraße nieder. Wir saßen draußen, was wir uns, falls es nicht regnet, für unseren ganzen Aufenthalt vorgenommen hatten. Schließlich ist bald wieder Winter und dann geht das nicht mehr. Wir ließen es uns mit Tapas und Käseplatte so richtig gutgehen. Kann ich nur Wärmstens empfehlen. Auch die Kellnerin war ein richtig norddeutscher Schatz. Freundlich und sehr aufmerksam, waren wir nach kurzer Zeit per Du- Die Norddeutschen sind garnicht so kühl und distanziert, wie wir immer meinen. Ich mag die Menschen einfach. Diese Erfahrung habe ich früher schon bei vielen Besuchen in Hamburg gemacht.

,

 

Zu Füssen des Rathauses befindet sich der Wochenmarkt, den wir direkt am Samstag für den Einkauf unseres Sonntagsfrühstückes nutzten. Da ich an diesem Tag  Geburtstag hatte (Geschenk meiner Freundin), war ich den ganzen Tag eingeladen, also wurde im Anschluß an den Einkauf draußen gefrühstückt. Bis zum Nachmittag bummelten wir durch die schöne Altstadt, vorbei an einigen Sehenswürdigkeiten, wie dem Wasserviertel und dem Stintmarkt und bewunderten die wunderschönen alten Türen und Fenster der nicht minder schönen Häuser. Müde, ruhten wir uns dann an unserem „Lieblingsplatz aus, bis es Zeit zum Abendessen war. Dieses sollte ein besonderes Geburtstagsessen werden und ich hatte vorab in einer Sushibar gebucht. Eigentlich essen wir Beide für unser Leben gerne Sushi, aber, wie das Leben so spielt, hatten wir auf alles Lust, nur nicht auf Sushi- Also sagten wir ab und suchten uns spontan ein anderen Restaurant. Gelandet sind wir im „Auszeit“ und das war ein voller Erfolg. Wir genossen Krustentiercapuccino, Weißen Heilbutt und einen Dessertteller mit kleinen Köstlichkeiten. Das Mahl hatte Sterneniveau ohne gleich Sternepreise aufzurufen. Sehr netter Service, ich glaube vom Chef persönlich und ein großartiger Koch, mit dem wir uns auch längere Zeit unterhalten konnten. Ein rundum gelungener Tag.

Lüneburg, die Salzstadt, wurde auf Salz gebaut. Das weiße Gold brachte die Stadt zu Reichtum, was man ihr auch ansieht. Im Salzmuseum konnten wir uns am Sonntag, nach einem ausgiebigen Frühstück,  ansehen, wie es in früheren Zeiten hier aussah und wie das Salz abgebaut wurde. Zusätzlich erstanden wir sehr leckere Salzmischungen, die ich bereits mit Begeisterung ausprobiert habe. Anschließend bummelten wir durch die Viertel, die wir am Tag zuvor noch nicht besucht hatten und ich bestieg den Wasserturm, leider ohne meine Freundin, die unter Höhenangst leidet. Dort konnte ich mir zum Abschied, denn am nächsten Tag ging es ja schon nach Hause, einen Überblick über die ganze Stadt verschaffen- Nach leckerem Kaffee und selbstgebackenem Kuchen im Piccanti auf dem Platz „Am Sande“, machten wir in unserem Zuhause auf Zeit eine obligatorische Ruhepause. Schließlich mußten wir uns ja für das Abendessen stärken, dass wir dann im Mälzer Bräu einnahmen. Hier konnten wir ortstypische Gerichte genießen.

,

Am Montag war dann schon wieder Heimreise angesagt. Bepackt mit Koffern, ließen wir uns noch einmal ein Schlemmerfrühstück im Piccanti schmecken. Köstlich sage ich  Euch. Und dann ab zum Bahnhof. Von nun an ging alles schief. Kurzfristig fuhr der Zug nach Hannover von einem anderen Gleis, was uns nur wenige Minuten vor der regulären Abfahrt mitgeteilt wurde. Meine Freundin ist gehbindert und mußte eine hohe Treppe überwinden, was wir ohne freundliche Hilfe von Mitreisenden nicht geschafft hätten. Völlig außer Atem im Zug angekommen die Durchsage, dass der Zug wegen polizeilicher Maßnahmen noch nicht abfahren könne. Mit fast einer halben Stunde ging es los, dann in Hannover den Anschlußzug verpasst. Mit zweistündiger Verspätung kamen wir in Köln an, was den guten Eindruck der Hinfahrt mit der Deutschen Bahn wieder zunichte machte.

Lüneburg werde ich so schnell nicht vergessen. Die kurze Zeit, die wir dort hatten reichte, um einen Eindruck von der Stadt zu bekommen. Wer noch die Lüneburger Heide besuchen möchte, sollte ein bis zwei Tage länger einplanen.

Alle von mir genannten Lokale sind persöliche Empfehlungen und keine bezahlte Werbung. Diese, sowie die ganze, überaus gastfreundliche Stadt kann ich Euch nur ans Herz legen. Doch nun kommen wir zu etwas ganz  anderem, zu Südafrika. Ich werde berichten.

 

Ich freue mich auf deinen Kommentar.

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.