Hurra, es ist Pflaumenzeit
Die Getreidebauern stöhnen, da ein Großteil der Ernte durch die anhaltende Trockenheit zerstört wurde. Die Obstbauern hingegen freuen sich, den soviel Obst, wie in diesem Jahr, gab es selten. Der Vorteil für uns: Wir können dieses überaus gesunde Nahrungsmittel sehr günstig einkaufen. Besonders freue ich mich, nach all den leckeren Beeren, auf Pflaumen. Ich liebe Pflaumenkuchen.
Die deutschen Obstbauern sorgen dafür, dass nun alle Zwetschen-Liebhaber endlich mal wieder so richtig „blaumachen“ können. Das beliebte Steinobst lässt sich wunderbar verarbeiten, die gesunden Früchte können aber auch ganz einfach pur von der Hand in den Mund genossen werden.
Die Echte Zwetsche ist eine wahre Kostbarkeit: Die Früchte sind nicht nur wunderbar aromatisch und süß, sondern auch noch äußerst saftig, mit festem grüngelbem Fruchtfleisch. Der sich bei Reife leicht lösende Stein ist ein Merkmal, das die meisten Zwetschgen von ihren engen Verwandten, den Pflaumen, unterscheidet. Auch die Form der Früchte ist etwas markanter: Zwetschgen sind eher länglich oval, mit einem spitzen Ende, Pflaumen eher rund. Die weiße „Bereifung“ auf den violettblauen Früchten ist ein natürlicher Schutz gegen Austrocknung, Schädlinge und Schaderreger. Sie muss vor dem Verzehr nicht entfernt werden, sondern stellt vielmehr ein Qualitätskriterium dar: je unversehrter die Bereifung, desto schonender wurden die Früchte behandelt.
Energiereiche Powerfrucht
Der Geschmack von reifen Zwetschgen ist einzigartig und typisch für den Hoch- beziehungsweise Spätsommer. Aber nicht nur ihr Geschmack überzeugt. Auch die Inhaltsstoffe können sich sehen lassen. Mit dem Verzehr von Zwetschgen führt man seinem Körper lebenswichtige Mineralstoffe und Spurenelemente zu, vor allem Kalium, Kalzium, Eisen, Magnesium und Zink. Vitamine wie Provitamin A, Vitamin C und E sowie viele Vitamine der B-Gruppe sind ebenfalls reichlich enthalten. Der hohe Ballaststoffgehalt hilft, den Cholesterinspiegel zu senken. Pektine und Zellulose als wasserlösliche Pflanzenstoffe fördern die Verdauung. Da sie zudem viel Fruchtzucker enthalten, sind Zwetschgen 1 A-Energielieferanten, wenn man mal kurzfristig Power braucht. Und das alles bei einem vergleichsweise geringen Kaloriengehalt von 47 kcal bei 100 g, denn immerhin bestehen die Früchte hauptsächlich aus Wasser. Nur beim Verzehr von getrockneten Früchten sollten Kalorienbewusste etwas zurückhaltender sein. Denn durch den Wasserentzug liegen die Nährstoffe in deutlich konzentrierter Form vor.
Mit den jetzt angebotenen frischen Zwetschgen aus deutschem Anbau tut man sich und seiner Gesundheit rundum Gutes. Denn neben den vielen gesunden Vitaminen und Mineralstoffen schützen die enthaltenen blauen Farbstoffe – die sogenannten Anthocyane – den Körper vor Infektionen und Entzündungen. Teilweise wird den sekundären Pflanzenstoffen sogar eine krebshemmende Wirkung zugeschrieben.
Von Kuchen bis Pasta
Ob frisch vom Baum oder verarbeitet: süße Zwetschgen sind immer ein Hochgenuss. Gut bekannt ist der Zwetschgenkuchen, auch „Zwetschendatschi“ genannt, der mit einem Klecks süßer Sahne jeden Genießer verzaubert. Die blauen Früchte können aber auch sehr gut eingekocht oder zu Marmelade, Kompott, Mus und Saft verarbeitet werden. Im Backofen getrocknet kann man sie als Backpflaumen genießen. Für die Herstellung von alkoholischen Getränken wie Wein, Geist, Likör oder dem bekannten Schnaps „Slibowitz“ eignen sie sich aufgrund des hohen Zuckergehaltes ebenfalls sehr gut.
Die aromatischen Früchte bereichern auch viele herzhafte Gerichte. Ob als Füllung von Kartoffelklößen oder Schweinebraten, als Chutney zu gebratenem oder gegrilltem Fleisch, oder eingewickelt in Speck auf dem Grill gebraten – Zwetschgen verleihen mit ihrem wunderbaren Aroma jedem Menü eine fruchtige Note. Für diese Form der Zubereitung können die Früchte auch ruhig noch nicht ganz reif sein. Der dann eher säuerlich-süße Geschmack passt hervorragend zu Pikantem. Einfach mal ausprobieren und „blaumachen“ – mit vollem Genuss!
Eine tolle Familie
Zwetschen gehören zu einer großen Familie mit köstlicher Verwandtschaft. Die botanische Art Prunus domestica, die Pflaume, teilt sich in mehrere Unterarten auf. Unter ihnen tummeln sich neben den Zwetschgen so leckere Früchtchen wie die Halb-Zwetsche, die Edel-Pflaume, der Spilling, die Zibarte und die Mirabelle. Sie unterscheiden sich vor allem hinsichtlich der Fruchtform, der Fruchtfarbe und -größe sowie der Lösbarkeit des Steines. So haben zum Beispiel die zu den Edel-Pflaumen gehörenden Renekloden eine grüngelbe Außenhaut und grüngelbes Fruchtfleisch und sind sehr süß, die Zibarten besitzen ein weiches und sehr gerbstoffhaltiges Fruchtfleisch und erinnern mehr an Schlehen als an Pflaumen. Mirabellen sind ein absolut aromatisch-süßes tolles Naschobst, weil sie eher klein sind und sich der Stein sehr leicht vom Fruchtfleisch löst. Wer von Zwetschgen und Verwandtschaft nicht genug bekommen kann, sollte von August bis in den Oktober hinein zugreifen. Die deutschen Obstbauern haben jetzt hervorragende Qualitäten aus eigenem Anbau, es lohnt sich, diese zu probieren!
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Ein Kommentar
Sabine Ingerl
In dein Loblied auf die Zwetschgen kann ich nur einstimmen. Ich mag sie sehr, am liebsten als Kompott zum Eis oder zur Bayrischen Creme, aber auch eingewickelt in Speck und natürlich pur als Snack.
Liebe Grüße
Sabine