Lesetipps für den Juni 2024

Diesmal habe ich drei sehr unterschiedliche Bücher gelesen und als empfehlenswert für euch empfunden. Es ist bestimmt für Jede etwas dabei.

Beklaute Frauen
Leonie Schöler

Beklaute Frauen

Denkerinnen, Forscherinnen, Pionierinnen: Die unsichtbaren Heldinnen der Geschichte

Verlagsinformation

Muse, Sekretärin, Ehefrau – es gibt viele Bezeichnungen für Frauen, deren Einfluss aus der Geschichte radiert wurde. Für deren Leistungen Männer die Auszeichnungen und den Beifall bekamen: Wissenschaftlerinnen, deren Errungenschaften, im Gegensatz zu denen ihrer männlichen Kollegen, nicht anerkannt wurden. Autorinnen, die sich hinter männlichen Pseudonymen versteckten. Oder Künstlerinnen, die im Schatten ihrer Ehemänner in Vergessenheit geraten sind. Lebendig und unterhaltsam erzählt die Historikerin Leonie Schöler ihre Geschichten, sie zeigt, wer die Frauen sind, die unsere Gesellschaft bis heute wirklich vorangebracht haben. Und sie verdeutlicht, wie wichtig die Diskussion um Teilhabe und Sichtbarkeit ist. Dabei wird klar: Hinter jedem erfolgreichen Mann steht ein System, das ihn bestärkt; vor allen anderen steht ein System, das sie aufhält.

 

Meine Bewertung *****

Eigentlich paßt dieses Buch sehr gut in meine Reihe „70 Jahre Leben“, innerhalb der in Kürze auch ein Beitrag zur Frauenbewegung in den 70er Jahren erscheint.

Die Autorin vermittelt Geschichte auf lockere Weise. Sie schreibt sowohl über Einzelschicksale, als auch von ganzen Völkergruppen. Sie erzählt von Frauen, intelligent, kreativ, erfindungsreich, denen von „alten weißen Männern“ ihre Ideen gestohlen wurden und die sie um ihre Anerkennung betrogen haben.

Leider handelt es sich nicht nur um Geschichte, sondern das Problem zieht sich bis in die heutige Zeit. Hier zieht die Autorin auch immer wieder Parallelen ins Hier und Jetzt. Wir sind immer noch nicht wirklich gleichberechtigt, da nutzt uns auch das Gendern nichts, dass sich vielleicht, wenn überhaupt, erst auf die nächste Generation auswirkt.

Obwohl sich der letzte Teil des Buches etwas zieht, handelt es sich um die interessanteste Lektüre, die ich seit langem gelesen habe. Eine uneingeschränkte Empfehlung von mir.

so erziehst du deinen Menschen
Barbara Capponi

So erziehst du deinen Menschen

Empfehlungen einer Hauskatze

Verlagsinformation

Wir Katzen sind die mit Abstand beliebtesten Haustiere, allein im letzten Jahr residierten wir in mehr als 17 Millionen deutschen Haushalten. Zeit für einen Ratgeber, in dem katze erfährt, wie sie den perfekten Menschen finden und ganz nach ihren Bedürfnissen abrichten kann. Von der Raffinesse, einen Menschen zu verführen, bis zur hohen Kunst der ultimativen Intensivierung der Beziehung durch kurzzeitige Unauffindbarkeit gibt es viel Wissenswertes für das perfekte Zusammenleben mit dem Dosenöffner. Denn ist der Mensch gut erzogen, kann er ein nützlicher Begleiter sein.

Ein vergnüglicher Ratgeber, der Katzen zeigt, wie sie den richtigen Menschen finden und für ihre Bedürfnisse abrichten können.

 

Meine Bewertung *****

Solltet Ihr das von mir empfohlene Buch „Beklaute Frauen“ gelesen haben und jetzt mit leichtem Groll oder sogar Wut zurückgeblieben sein, ist das Buch „So erziehst du deinen Menschen“ genau die richtige Lektüre, um wieder runter zu kommen.

Es gibt ja viele Ratgeber, die uns erzählen, wie wir Menschen mit unseren geliebten Katzen umgehen sollen. Diese sind mal mehr und mal weniger hilfreich. Als jahrelange Katzenmama kann ich ein Lied davon singen, welch eigenwillige Wesen unsere Katzen doch sind.

Die Autorin hat dieses Buch allerdings aus der Sicht der Katzen geschrieben. Sie erklärt auf sehr amüsante Weise unseren Fellnasen, wie sie uns Menschen am besten erziehen, damit Katze ein möglichst angenehmes Leben hat. Das Buch ist zwar gerade erst erschienen, aber ich bin sicher, meine Katzen hatten bereits das Manuskript gelesen.

5 Sterne von mir.

Matthew Maxwell

Der Junge und die Kakerlake

Ein Buch für alle, die frei sind und es noch nicht wissen

Verlagsinformation

Ein Junge sitzt am Küchentisch, als eine Kakerlake vorbeispaziert kommt. »Was für ein hässliches Ding? Geh weg, ich will mit dir nichts zu tun haben!«, sagt der Junge. Doch plötzlich erinnert er sich an Momente in seinem Leben, als auch er abgewiesen wurde. Und so beginnt er, über sich selbst nachzudenken. Erstmals fragt er sich: »Wer bin ich wirklich? Warum mag ich mich selbst nicht und wer und was bestimmt eigentlich, wie wir uns selbst zu fühlen haben?«

Mit seiner überraschenden und simplen Botschaft ist Der Junge und die Kakerlake eine Liebeserklärung an jeden von uns. Es ist ein Buch für alle, die bei sich selbst ankommen wollen.

»Eine Augen öffnende Allegorie … Maxwell nutzt verschiedene Bilder, um über Selbstkritik, Liebe, Überwindung der eigenen Vergangenheit und das Annehmen von Unbekanntem nachzudenken.« Publishers Weekly

 

Meine Bewertung ****

Auf den ersten Blick besticht das Buch durch die wundervollen Illustrationen von Allie Daigle. Ich habe mir diese erst einmal in aller Ruhe angesehen, bevor ich mit dem lesen begonnen habe.

Der Autor schreibt flüssig und gut lesbar, aber einfach hinter einander weg lesen funktioniert nicht. Zuviel regt zum Nachdenken an. Der Blick auf einen kleinen Jungen, der sich beim Anblick einer Kakerlake an eigene negative Erfahrungen erinnert, ruft auch in mir Emotionen hervor.

Ein kleines Buch, das viel aussagt und die Eine oder den Anderen ebenfalls zum Nachdenken anregen wird. Leider wiederholt sich der gleiche Wortlaut im Buch immer wieder, deshalb nur 4 Sterne von mir.

Ich freue mich auf deinen Kommentar.

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