Willkommen im Club – Katrin Sass

 

Frauchen-Rollen, ohne Ecken und Kanten, würde  Katrin Sass niemand abnehmen. Sie wirkt bodenständig, aber auch zerbrechlich, oft lebenslustig, dann kommt große Traurigkeit zutage und immer emotional.  Als Kollegin sei sie sehr diszipliniert und spielt mit Gefühl und Verstand, wobei ihr ihre grosse Lebenserfahrung zu gute kommt.

In ihrer Biografie gibt es viele Höhen und Tiefen – nicht alles läuft glatt.  In den 90er Jahren trinkt sie zuviel, wird Alkoholikerin bis ihr Arzt sie fragt: „Wollen sie weiter trinken oder weiter leben?“. Sie entscheidet sich für das Leben.  Den 22. Juli 1998 sieht sie als Tag ihrer 2. Geburt an. Von da an trinkt sie nicht mehr. ein arter Weg, wie sie sagt.

2001 spielt sie die Hauptrolle in „Heidi M.“. und bekommt dafür den Deutschen Filmpreis. Die Rolle ihres Lebens hat sie im Film „Good Bye, Lenin“ von Wolfgang Becker, die ihr zu internationaler Bekanntheit verhilft. In dem vom Publikum und der Kritik hochgelobten Mehrteiler „Weissensee“ spielt sie die kritische Liedermacherin Dunja Hausmann, eine Frau, die gegen ihre Überzeugung mit der Stasi zusammenarbeitet um ihre Tochter zu schützen. Sie selbst wird im wirklichen Leben ihrer besten Freundin bespitzelt.  Noch heute ist sie darüber wütend, kann nicht verzeihen.

Sass ist ehrlich – manchmal bis zur Schmerzgrenze -, und lässt sich nicht verbiegen. Sie sagt einfach, was sie denkt. Nach ihrer Scheidung lebt sie in Berlin.

Heute wird Katrin Sass 60 Jahre alt. Willkommen im Club!

Ein Kommentar

  • Carola

    Danke für diesen Beitrag über eine sehr interessante u. unbequeme Frau.
    Leider wird sie auch hier erst nach der “Wende” wahrgenommen, keine Aussage zu ihrer Ausbildung, ihrem Leben am Theater u. ihren Filmen in der DDR. Dabei hat sie sehr gute u. vielfach ausgezeichnete Filme gemacht. Ich sah sie 1979 in ihrem Debutfilm “Bis dass der Tod uns scheidet” als ganz junge Frau, nur unwesentlich älter als ich selbst.

Ich freue mich auf deinen Kommentar.

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