Blogger Style, was ist das?

Aus Interesse und Neugierde schaue ich mir hin und wieder auch die Modeblogs meiner ganz jungen Kolleginnen an. Bei einigen denke ich: „Wow, die hat einen tollen Style. Der würde mir auch gefallen, wäre ich noch zwanzig.“

Es gibt Mädels, die haben zehntausende von Followern und ich kann das sogar gut verstehen, denn die wenigsten wissen in jungen Jahren, was Ihnen wirklich steht. Das ging mir damals genau so. Also suchen sie sich Anregungen und möchten sich ausprobieren. Allerdings habe ich den Eindruck, tatsächlich tuen sie das nicht.

Wenn ich durch Köln laufe, immerhin eine Millionenstadt, sehe ich bei den jungen Mädchen diesen gewissen Style der Topbloggerinnen eben nicht. Im Gegenteil, die Jugend wirkt wie uniformiert. Jetzt im Winter tragen sie Steppjacken, Skinnyjeans und Emus oder deren Imitate. Maximal tragen sie noch andere Stiefel oder Stiefeletten. Gut, Köln ist vielleicht nicht die große Modestadt, aber in Düsseldorf ist das auch nicht viel anders. Die Frauen mit gutem Stil, die dort zu sehen sind, sind Minimum Mitte Dreissig aufwärts. Wirklich phantasievoll, frech oder besonders gut gekleidete junge Mädchen sind da eher die Ausnahme. Schade eigentlich.

Vielleicht sind manche Modebloggerinnen so erfolgreich, gerade weil wir sie uns  gerne ansehen, so wie wir uns die Mode in der Vogue anschauen, aber die meisten von uns diese Kleidung nie tragen werden. Anders kann ich mir den Erfolg der Mädels nicht erklären.

Schlimm allerdings wird es, wenn wir uns die Beauty-Szene anschauen. Da wird sich stundenlang optimiert, gezupft, getupft und das Gesicht derart zugekleistert, dass es nur noch künstlich und puppenhaft aussieht. Es gibt junge Frauen, die geschminkt mit ihrem Freund ins Bett gehen und morgens dann vor ihm aufstehen, damit er sie bloß nicht ungeschminkt zu Gesicht bekommt. Wahrscheinlich ist da die Angst, er könnte vor Schreck die Flucht ergreifen. Immerhin wäre es ja möglich, dass er denkt, er sei mit der falschen Frau ins Bett gegangen.

Ja ich weiß, dass klingt ein wenig böse, ist aber leider die Wahrheit. Mit einigen jungen Frauen habe ich mich unterhalten und in diesen Gesprächen von Mädchen Anfang zwanzig gehört, die sich bereits Botox spritzen lassen. Wozu um Gottes Willen soll das gut sein. In dem Alter hat man doch noch keine Falten. Ich jedenfalls war bis Mitte dreißig glatt wie ein Kinderpopo.

Es ist schon eine seltsame Welt, in der wir da leben und ich frage mich manchmal, wie diese Mädchen wohl aussehen werden, wenn sie einmal in meinem Alter sind.

 

4 Kommentare

  • Sabiene

    Ich glaube, dass der Zwang zur Uniform unter den jungen Mädchen oder Frauen oft noch viel stärker wirkt, als noch zu unserer Zeit. Wir hatten damals schließlich noch die Hippie-Mode zur Auswahl.
    Ich misstraue auch den jungen Modebloggerinnen. Die meisten dürften höhere Töchter sein, die sich die tollen Stücke auch leisten können. Was die oft so tragen, stammt nicht unbedingt von H+M oder so.
    Ich habe mal in Hamburg eine junge Modebloggerin zufällig bei der Foto-Session beobachten können. Ein Lehrstück in Selbstverliebtheit!
    LG Sabienes

    • Karin Austmeyer

      Trotzdem finde ich, dass die Mode heute vielfältiger ist in ihren Stilen. Die Top-Modebloggerinnen bekommen die Kleidung natürlich umsonst.

  • Tina

    Liebe Karin,
    da sprichst du etwas an, was ich – ohne die junge Bloggerszene wirklich zu kennen – schon seit einigen Jahren beobachte: diese Uniformität!
    Man könnte die eigenen Kinder verwechseln.
    Um welchen Preis machen die Kids so austauschbar?
    Sind das die späteren Erwachsenen ohne eigene Meinung?
    Gottseidank gibt es immer auch einige junge Leute, die sich ihr „Selbst-sein“ nicht nehmen lassen.
    Ich finde gut dass du immer gerne über den „Tellerrand“ hinaus schaust!
    Mach bitte bitte weiter so!
    Alles Liebe
    Tina

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