Hippies, es gibt sie noch!

Ach wie gerne wäre ich in den 60er Jahren in San Francisco gewesen, aber dafür bin ich leider zu spät geboren. 1970 war ich erst 16 Jahre alt, deshalb in den 60ern viel zu jung um dort hin zu reisen. Alt genug, um davon zu träumen war ich allemal.

„…ging nie durch San Francisco in zerriss’nen Jeans…“

sang Udo Jürgens und erfasste damit die Sehnsucht einer ganzen Generation. Zwar sind sie mittlerweile in die Jahre gekommen, aber sie sind noch da, die Hippies.

 

Wer waren sie eigentlich?

Die Jugendbewegung entstand Ende der Sechziger Jahre in San Francisco und schwappte von dort auch zu uns ins gute alte Europa über. Die Jugend protestierte gegen eine verstaubte Moral, gegen Krieg (Vietnam) und überhaupt gegen alles, was uns die vorherige Generation so eingebrockt hatte. Mit Liebe und friedlich wollten sie die Welt verändern.

„If you’re going to San Francisco
Be sure to wear some flowers in your hair
If you’re going to San Francisco
You’re gonna meet some gentle people there
For those who come to San Francisco
Summertime will be a love-in there
In the streets of San Francisco
Gentle people with flowers in their hair
All across the nation, such a strange vibration
People in motion
There’s a whole generation with a new explanation
People in motion, people in motion
For those who come to San Francisco
Be sure to wear some flowers in their hair
If you come to San Francisco
Summertime will be a love-in there
If you come to San Francisco
Summertime will be a loving day“

 

Sie waren gegen alles kommerzielle, arbeiteten mit Stoffen (Batik) und Leder, nähten ihre Kleider und bastelten ihren Schmuck selbst. Eine Teil verkauften sie auch um neues Material zu kaufen und ihren Lebensunterhalt zu bestreiten.

„Make love, not war“

war ihre Maxime, die wir in unserer heutigen Welt wieder sehr gut vertragen könnten.

Naturgemäß sind von den „alten Hippies nicht mehr so viele da. Sie sind inzwischen gestorben – am Alter oder aber infolge von Drogenmißbrauch. Viele sind auch in ein „normales“ Leben zurückgekehrt. Nachwuchs gibt es aber auch.

 

Wo sind sie hin?

Ibiza

Ibiza war der Hauptort für Hippies in Europa. Die spanische Insel war der Geburtsort von Raves und die Anlaufstelle für alle europäischen Hippies in den 60er Jahren. Mittlerweile fluten leider Millionen Pauschaltouristen die Insel. Trotzdem gibt es  immer noch alte Hippies auf Ibiza. Neue sind hinzugekommen, die dem normalen Leben den Rücken kehren wollen. Die berühmten Hippiemärkte, die während der Hauptsaison im Sommer fast täglich an wechselnden Orten stattfinden, sind beliebter denn je.

San Francisco

Der Geburtsort der Hippiebewegung war im „Summer of Love“ 1967 die Stadt San Francisco. Sie kamen hier zusammen, kauften die bunten viktorianischen Häusern in Haight-Ashbury auf, und eröffneten kleine Geschäfte mit allem was der Hippie so braucht. Viele der alten Läden sind High-End-Boutiquen, teuren Restaurants und Cafés gewichen. Trotzdem gibt es sie noch, die Hippieorte in der Stadt. In Parks und Cafés treffen sich auch heute noch Freaks, Künstler und echte Hippies von damals.

Arembepe / Brasilien

Das tropische Hippy-Paradies ist Arembepe in Brasilien. Der Ort war in der damaligen Zeit Lieblingsort von Mick Jagger und Janis Joplin. Heute haben sich viele brasilianische Künstler und Musiker am Strand unter Palmen niedergelassen. Das kann man verstehen, denn wer einmal hier war, will nie wieder weg!

El Bolson / Argentinien

El Bolson liegt im argentinischen Teil Patagoniens und ist eine echte Hippie-Oase. Wilde Natur und weit weg von der Welt hat sich eine blühende Gemeinschaft von Kunsthandwerkern die ihre Waren auf dem Hippiemarkt feilbieten, angesiedelt.

Valle della Luna / Sardinien

Seit den 60ern kamen und kommen viele Hippies aus ganz Europa ins Valle della Luna auf Sardinien. Umgeben von sieben Hügeln hat das Mondtalt bizarre Granitfelsen, bewohnbare Grotten, und kleine Strände am warmen Mittelmeer und ist also genau das Richtige für europäische Aussteiger und Hippies aus aller Welt.

Ein bißchen von der alten Sehnsucht ist immer noch in mir.

2 Kommentare

  • Gabi

    Hallo Karin – mir ging es wie Dir, zuerst war ich zu jung und dann zu alt irgendwie. Nichts desto trotz habe ich dann meinen 60iger als Hippi Fest gefeiert und das war lustig. Jetzt muss ich nachschauen, ich denke ich habe auch einen Hippie Artikel auf meinem Blog?? Muss gleich mal nachschauen.Letzten Sommer sagte jemand zu mir „Du bist ein Hippie“ vielleicht manchmal ein bisschen – aber nur vom Summer of love Feeling. In San Francisco war ich mal – ohne zerissenen Jeans allerdings. Liebe Grüße Gabi

    • Karin Austmeyer

      Hi Gabi, Meine Freundin wird dieses Jahr 70 und wir hatten die gleiche Idee wie du. Wir werden mit einer Hippie-Party feiern. In einem der nächsten Beiträge zwige ich mein Kleid, das ich in einem Vintage Laden für diesen Anlass gekauft habe. Besser spät als nie!!!

Ich freue mich auf deinen Kommentar.

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