Sweetsixty in Südafrika – Kapstadt 3. Tag


Zunächst wünsche ich Euch ein frohes und gesundes Jahr 2022.

Der dritte Tag in Kapstadt begann fast wie der Zweite, jedoch in umgekehrter Reihenfolge. Ich war diesmal zuerst wach und sah den Sonnenaufgang, der den am Vortag noch übertrumpfte. Ich also rein in Schwesterchens Schlafzimmer und weckte Sie  mit den Worten: “Das mußt du sehen, ist noch besser als gestern”


Was für ein Anblick. Atemberaubend, wie die ganze Stadt. Leider kommt es auf den Fotos nicht annähernd so rüber wie es wirklich war.

Die Long Street

Während der Bustour am Vortag hatte mir die Long Street sehr gut gefallen. Sie hat so ein Südstaatenflair. Wir beschlossen uns diese Straße genauer anzusehen und mit Uber direkt dorthin zu fahren. Von dort aus konnten wir dann später wieder mit dem Bus weiterfahren.


Die Straße versetzte uns wirklich in eine andere Zeit.

Leider konnten wir so früh am Morgen hier noch nicht viel unternehmen, da die meisten Lokale noch geschlossen hatten. Wir entdeckten einen Markt und ich kaufte mir eine kleine Holzgiraffe. Am liebsten hätte ich ja Marions und Rudis Giraffe namens Robert mitgenommen. Das wäre aber mit meinem Gepäck recht schierig geworden, sie ist nämlich 2 Meter hoch.

Anschließend bestiegen wir an der Hop-on-hop-off Haltestelle den Bus.


Weingut Groot Constantia

Vorbei am Mont Nelson und Kirstenbosch konnten wir an einer weiteren Haltestelle umsteigen in den Bus zum Weingut Groot Constantina.



Info: Groot Constantia, die Wiege des südafrikanischen Weinbaus, liegt im Herzen der Kap-Halbinsel und profitiert von einem einzigartigen, mediterranen Klima mit der höchsten Niederschlagsmenge aller südafrikanischen Weinbaugebiete! Auf neun verschiedenen Bodentypen werden Weine einzigartiger Qualität produziert, die speziell seit der Ernennung Boela Gerbers zum Kellermeister mit unzähligen Medaillen und Urkunden ausgezeichnet wurden. In jüngster Zeit besonders hervorzuheben sind die Wahl zum „Besten Chardonnay der Welt“ 2015, die Ernennung zum „Besten südafrikanischen Weinproduzenten“ 2016 und die Wahl Boela Gerbers zum “Winemaker of the Year 2016“. Ein fantastischer Erfolg für dieses Weingut, das seit 328 Jahren ohne Unterbrechung am Markt ist! Groot Constantia ist das älteste und nicht zuletzt durch seine Qualitätsweine zweifellos das bekannteste Weingut Südafrikas.


Inzwischen hatten wir alles: Pipi, Durst und Hunger. Als erstes fanden wir die Besuchertoiletten. Also nichts wie rein. Was wir sahen war nichts, wirklich überhaupt nichts. Stromausfall!!! Stromausfall ist ja in Südafrika nichts seltenes, um so unverständlicher, dass es hier auf den Toiletten noch nicht einmal eine Notbeleuchtung gab. Also blieb uns nichts anderes übrig, als mit der Funzel auf unserem Händy, Taschenlampe genannt, das Clo aufzusuchen. Es ging irgendwie.


Nun machten wir uns auf den Weg, eines der hochgelobten Restaurants auf dem Gelände zu besuchen. Hunger und Durst trieben uns voran. Frühstück hatten wir keines bekommen und inzwischen war es Mittag geworden. Ein Lokal war schnell gefunden. Meine Schwester bestellte sich erst einmal eine Cola und ich wollte unbedingt einen Kaffee. Der Kellner machte uns klar, dass es keinen Kaffee gäbe, wegen des Stromausfalls. Hä? Die meisten Menschen kochen in Südafrika auf Gasherden, so auch die Restaurants. Darauf kann man doch auch Wasser kochen. Inzwischen wurde an zwei Tischen Tee und Kaffee serviert, was uns noch mehr irritierte. Wir versuchten dann etwas zu Essen zu bestellen. Daraufhin meinte der Kellner, er müsse erst nachfragen. Als er zurückkam sagte er uns, es gäbe kein warmes Essen. Auf Marions Nachfrage, was er uns sonst anbieten könne, brabbelte er etwas vor sich hin – er hatten einen starken Akzent -, was selbst meine Schwester, die hervorragend englisch spricht, nicht verstand. Sie bat den jungen Mann etwas langsamer zu reden, woraufhin er unbeirrt im gleichen Tempo weiter sprach. Vor dem Restaurant war ein kleiner Stand mit Gebäck. Verzweifelt kaufte Marion eine Packung staubtrockener Plätzchen und plötzlich gab es Kaffee, der allerdings scheußlich schmeckte.

Wir hatten die Lust an diesem Weingut und dem schlechten Service verloren und machten uns wieder auf den Weg zum Bus.


Schön gelegen ist das Weingut und die Aussicht auf die Reben war auch nicht übel-

Entlang des Atlantiks

Der Hunger trieb uns dazu gleich an der zweiten Haltestelle, der Hout Bay, wieder auszusteigen. Im Bus war uns der Fisch auf dem Harbour Market besonders empfohlen worden. Wir gingen direkt ins “Fish on the Rocks”. Das war zwar eine bessere Imbissbude, aber sauber und es roch lecker nach frisch gebratenem Fisch. Dort gab es unter anderem Snoeck Fish. Marion hatte gelesen, dass man diesen Fisch, wenn er irgendwo angeboten würde, unbedingt probieren soll. Es ist eine Makrelenart und in Südafrika besonders beliebt. Hier gab es diesen Fisch und wir bestellten 2 Portionen mit Pommes.


Wir bekamen den Fisch in einer Box und konnten uns dann draußen hinsetzen. Der Fisch war zwar sehr lecker, aber voller Gräten. Richtig auseinander nehmen konnten wir ihn auch nicht, da er in der Box direkt über die Pommes geschichtet war. Die Kartoffelstäbchen hätten wir uns sparen können. Sie waren total aufgeweicht und schmeckten nach gar nicht. Wir ließen dreiviertel des Essens stehen, weil es ohne Dauerspuken (wegen der Gräten) leider nicht mit Anstand eßbar war.

Zurück ging es dann am 14 Grad kalten Atlantik entlang zur Waterfront. Dort gönnten wir uns dann noch ein schönes Abendessen. Endlich hatten wir etwas vernünftiges im Bauch.

Den Tag beschlossen wir, wie an jedem Abend, auf dem Balkon bei einem Gläschen Wein. 

Das Wetter änderte sich. Wir konnten es schon merken. Aber darüber lest ihr nächste Woche.


Ich freue mich auf deinen Kommentar.

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.