Warum Musik meine Seele berührt

Tanzen war und ist meine große Leidenschaft. Alleine tanzen kann man ja immer, aber ich liebe Paartänze, vor allem Rumba und Tango.

Leider ist es mir bisher nicht gelungen, einen Tanzpartner zu finden. Das gestaltet sich in meinem Alter schwieriger, als gedacht. Was bleibt ist die Musik. Wer gerne tanzt, liebt auch Musik, denn Tanzen ist nichts anderes, als das Umsetzen von Musik in Bewegung. Ein Leben ohne Musik kann ich mir nicht vorstellen. Von moderner Musik bis Klassik, ich höre alles gerne, was schön ist, und melodisch klingt.

Schöne Lieder machen mich einfach glücklich. Manche sind wie geschaffen mitzusingen oder zu feiern, andere berühren mich so tief, dass mir manchmal Tränen in die Augen schiessen. Musik, so haben Wissenschaftler festgestellt, kann uns auch neuen Lebensmut schenken. Wer den Film „Titanic“ gesehen hat weiß, dass das Orchester bis zum Schluß an Deck gespielt hat, um die Menschen zu motivieren.

Hört man seine Lieblingsmusik, können sogar Schmerzen weniger stark empfunden werden. Das kann ich nur bestätigen. Zu meinem 63. Geburtstag hatten meine Schwester und mein Schwager mir Karten für das Rolling Stones Konzert in Düsseldorf geschenkt. Es waren Karten, bei denen das Los entscheidet, welche Plätze man bekommt. Bei meinem Glück war klar, dass wir Stehplätze bekamen. Zu dieser Zeit machte mir meine Arthrose im Knie schwer zu schaffen. Ich war sicher, dass ich das Konzert nicht bis zum Ende durchstehe. Als die Stones begannen und all die Songs meiner Jugend spielten, sprang und tanzte ich, als wäre die Zeit für mich damals stehen geblieben. Mein Knie spürte ich überhaupt nicht. Erst als wir auf dem Rückweg zur Bahn waren, kamen die Schmerzen wieder.

Auch bei Trauer kann Musik hilfreich sein. Früher war es üblich, bei einem Trauerfall keine Musik zu spielen. Vielleicht ist das auch heute noch so? Für mich ist das vollkommener Quatsch. Als mein Mann gestorben war, hörte ich in den darauf folgenden Tagen sehr viel Musik, die uns Beiden etwas bedeutet hatte. Ja, es tat weh und ich weinte oft, andererseits halfen die Lieder mich zu erinnern. Immer wieder dachte ich an die Zeiten zurück, in denen das eine oder andere Musikstück für uns beide eine Rolle gespielt hatte. Das war traurig und schön zugleich, fast wie in einem romantisch-melancholischen Film.

Musik vertreibt auch Angst. Als Kind mußte ich immer Brikett aus dem Keller holen. Wie die meisten Kinder fürchtete ich mich dort unten. Also habe ich gesungen oder vor mich hin gesummt. Das half mir, die Angst zu vergessen.

„Schon ein ganz kleines Lied kann viel Dunkel erhellen.“

(Franz von Assisi)

Musik gehört zu meinem Leben wie Essen und Trinken. Wie ist das bei euch?

 

 

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