Kindheit und Jugend in den 50er und 60er Jahren
Alle Menschen lieben Geschichten!
Schon als Kinder genießen wir es, vorgelesen zu bekommen. Heute lesen wir Bücher und Zeitschriften und mögen es, mehr von anderen zu erfahren.
Im Blog gibt es – in regelmäßigen Abständen – Lebensgeschichten von Frauen meiner Generation. Gerne gehen die Fragen auch einmal an die jüngere Generation. Der Vergleich ist sicher interessant. Dieses Interview an ich mich selbst poste ich heute noch einmal. Anlässlich meines 70sten Geburtstages in diesem Jahr starte ich die Reihe mit persönlichen Beiträgen über die 50er bis hin zu den 2020er Jahren neu. Ich hoffe, es macht euch ein wenig Freude und ihr erkennt vieles für euch wieder.
Mein Name ist Karin Austmeyer und ich bin im September 1954 in Köln geboren, wo ich seit dem Tod meines Mannes auch wieder lebe.
Fragen an mich selbst:
Was sind deine schönsten Kindheitserinnerungen?
Vorausschicken möchte ich, dass wir als Kinder unserer Generation nebenher liefen und nicht besonders „bespaßt“ wurden. Ich kann mich z.B. nicht an ein einziges Mal erinnern, dass meine Mutter einmal mit mir auf dem Spielplatz gewesen wäre.
Die schönsten Erinnerungen habe ich an:
- das sonntägliche Spielen mit meinem Vater: Monopoly, Mau Mau und andere Kartenspiele, im Schlafanzug, manchmal den ganzen Tag und nur unterbrochen vom Mittagessen. Meine Mutter spielte nie mit.
- Bis zur Schulzeit hat mein Vater Mutter und mich ab und zu auf Touren (er war Fernfahrer) mitgenommen. Ich saß dann, wie eine Prinzessin in diesem riesigen LKW und hatte mächtig Spaß. Das Schlafen in den LKW-Kabinen habe ich besonders geliebt.
- das Mitfahren auf dem Motorrad meines Cousins – vorne zwischen seinen Beinen (war auch damals nicht erlaubt und hat ihn die eine oder andere Knolle gekostet). Er nahm mich manchmal mit nach Bonn, wo er mit meiner Tante und meinem Onkel wohnte.
- und, wie Ihr später noch lesen werdet, an unsere Weihnachtsfeste.
Was hast du weniger gut in Erinnerung?
Eigentlich war meine Kindheit recht schön. Die schlechteste Erinnerung habe ich an meine Mutter, die nicht gerade zu den zufriedensten Menschen zählte und daran, dass sie sich immer wieder (mindestens einmal im Monat) scheiden lassen wollte. Herum jammern war scheinbar ihr größtes Hobby. Leider fehlt mir auch heute noch jedes Verständnis für ihre Art. Ich habe meinen Vater sehr geliebt und hatte furchtbare Angst vor einer Trennung.
Wie wurde dein Geburtstag gefeiert und wie hast du Familienfeste erlebt?
Leider kann ich mich nicht erinnern, dass mein Geburtstag einmal in irgendeiner Weise besonders gefeiert wurde. Sicher, es gab Geschenke, aber einen „Kindergeburtstag“, wie man ihn heute kennt, den gab es nie.
Familienfeste fand ich einerseits schön, (alle meine Onkel, Tanten, Oma, Opa und, und, und … kamen), andererseits erinnere ich mich daran, dass immer gerade abwesende Familienmitglieder Thema bei den Frauen waren. Wirkliche Feiern für uns Kinder waren das nicht. Wir wurden recht wenig beachtet.
Mein Lieblingsfest war Weihnachten. Hier übernahm mein Vater die Zuständigkeit. Am Heiligabend wurde gegen Mittag der Fernseher (es gab zu dieser Zeit nur einen im Haus) aus dem Wohnzimmer in die Küche getragen. Damit sollte gewährleistet sein, dass ich ausreichend beschäftigt war. Das Programm hieß ja auch: „Wir warten aufs Christkind“. Auswahl war nicht, es gab nur einen Sender.
Mein Vater verschwand dann im Wohnzimmer, das abgeschlossen wurde. Er kam nur ab und zu wieder zum Vorschein, um die Brathähnchen, die es traditionell gab, zu übergießen.
Im Laufe des Nachmittags gesellten sich meine Großeltern aus Köln-Nippes (die Eltern meiner Mutter) dazu. Gegen 17 Uhr (sobald es dunkel war) hörten wir dann von einer Schallplatte aus dem Wohnzimmer den Klang der Glocken des Kölner Doms. Das war das Zeichen, dass das Christkind da gewesen war. Nun konnten wir kommen und sehen, was es „angerichtet“ hatte.
Dieser Moment war immer der Schönste für mich. Das Zimmer strahlte im Glanz des Weihnachtsbaumes, den mein Vater immer wunderschön geschmückt und vollkommen in Engelhaar gehüllt hatte. Sofa, Sessel und Tisch waren übersät mit Geschenken. Weihnachten war die großzügigste Zeit im Jahr. Ansonsten gab es eher wenig Geschenke.
Mich führte immer mein erster Weg zur Krippe unter dem Weihnachtsbaum. Wir hatten wunderschöne Krippenfiguren und besonders hatte es mir das niedliche Christkind angetan.
Unsere Weihnachtsfeste haben mich so geprägt, dass ich bis zum Tod meines Vaters immer Heiligabend „nach Hause“ gefahren bin und später auch versucht habe, große Teile dieser Tradition (leicht modernisiert) weiter zu führen.
Wie waren deine Eltern? Waren sie modern oder altmodisch?
Schrecklich altmodisch, um nicht zu sagen „verstaubt“. Sie waren unheimlich streng. Zu ihrer Verteidigung muss man sagen, dass sie es auch nicht anders kannten. Unsere Kindheit und Jugend war eine Zeit des Aufbruchs in eine Welt, die unseren Eltern fremd und unbekannt war.
Welcher Mensch war in deiner Kindheit am wichtigsten für dich und warum?
Ich bin ein Papakind. Mein Vater hat als Fernfahrer gearbeitet und war die ganze Woche nicht zu Hause. Meist kam er Freitagnacht oder am Samstagmorgen zurück und musste Sonntagnacht wieder los. Ich habe ihn in der Woche schrecklich vermisst.
Ja, in der Kindheit war Papa der wichtigste Mensch in meinem Leben!
Wie war das Verhältnis deiner Eltern zueinander?
Leider muss ich zugeben, dass ich das Verhältnis meiner Eltern zueinander bis heute nicht so ganz verstehe. Meine Eltern haben sich Karneval in der Eckkneipe kennengelernt, sich sofort über beide Ohren verliebt und an diesem Abend miteinander über Bänke und Stühle getanzt. Beide waren verdammt gutaussehende Menschenkinder. Am nächsten Tag hat meine Mutter ihre bestehende Verlobung mit einem jungen Mann aus gutem Hause gelöst. Es war also eine große Liebe (auf den ersten Blick), doch im Leben passten die beiden nicht so recht zueinander. Meine Mutter, eher die prüde, biedere Hausfrau ohne grossen Pep – mein Vater, der lebenslustige, temperamentvolle Mann, der auch einmal Spaß haben wollte.
Ich habe die Ehe meiner Eltern nie als besonders glücklich empfunden. Am Ende waren Sie doch 25 Jahre verheiratet, bis sie sich scheiden liessen. Die Scheidung wurde allerdings nie rechtskräftig; meine Mutter ist vorher gestorben.
Spielte Religion eine große Rolle in deiner Familie?
Meine Eltern waren beide katholisch, aber nicht sonderlich religiös. Ich hingegen war sehr gläubig und ging ab meinem 6. Lebensjahr jeden Sonntag ganz alleine in die Kirche. Das hat sich allerdings später grundlegend geändert.
Welche Werte haben dir deine Eltern mit auf den Weg gegeben?
Anständig sein, nicht egoistisch, Dinge teilen und nicht für sich behalten und immer offen und ehrlich zu meinen Mitmenschen zu sein. Ich finde, dass schließt so ziemlich alles ein.
Hattest du Geschwister und wie war euer Verhältnis zueinander?
Meine große Schwester Gisela ist 1 1/2 Jahre vor mir zur Welt gekommen. Leider starb sie mit knapp 3 Jahren an Toxoplasmose. An sie habe ich keine Erinnerung mehr.
Ich wollte immer ein Geschwister, deshalb habe ich als Kind regelmäßig „Zucker auf die Fensterbank“ gestreut, damit der Storch kommt. Am liebsten wollte ich einen großen Bruder, was ja technisch nun mal nicht möglich war. Bekommen habe ich dann, als ich 11 1/2 Jahre alt war, meine kleine Schwester Marion. Sie kam leider ein wenig spät, um eine Spielkameradin für mich zu sein. Ich musste die Kleine überall hin mitschleppen. „Nimm das Kind mit“ waren immer die Worte meiner Mutter und ich lief mit dem Kinderwagen durch die Gegend. Da ich äußerlich ein wenig frühreif war, wurde ich oft für die Mutter gehalten. So entstand so etwas wie eine Hassliebe zwischen Marion und mir. Als ich dann einen eigenen Haushalt hatte, wurde unser Verhältnis besser und Marion war (immer noch ein Kind) sehr oft bei mir. Heute spielt der Altersunterschied keine große Rolle mehr. Ich bin froh, dass ich sie habe und wir verstehen uns prächtig – meistens jedenfalls.
Wo bist du aufgewachsen?
Bis zu meinem 4. Lebensjahr haben wir im Haus meiner Großeltern (väterlicherseits) gewohnt. Es gab ja kaum Wohnungen nach dem Krieg. Mein Vater stand als Russland-Spätheimkehrer (er kam 1949 aus der Gefangenschaft zurück) auf einem oberen Platz auf der Liste des Wohnungsamtes. 1958 zogen wir dann in die Kölner Innenstadt (Kyffhäuserstrasse) in eine 2-Zimmer Neubau-Wohnung. Dort habe ich meine Kindheit und Jugend verbracht, bis ich dann mit 19 von zu Hause auszog.
Welche Spiele hattest du am liebsten und wo habt ihr gespielt?
Wie schon erwähnt, Gesellschaftsspiele mit meinem Vater. Mit den Kindern der anderen Hausbewohner spielten wir viel im Treppenhaus (hat sich keiner beschwert) oder auf dem Hof. Wie typische Mädchen nun mal sind, wurde meistens „Vater, Mutter, Kind“ gespielt. Im Winter ging es mit Schlitten zum „Schuttberg“ an der Kölner Uni.
Hattest du eine beste Freundin und habt ihr heute noch Kontakt?
In der frühen Kindheit waren es die Nachbarskinder und hier besonders Liesel, die leider später mit ihren Eltern nach Australien ausgewandert ist. In der Schulzeit war es dann Karin. Wir haben heute noch Kontakt.
Gab es schwierige Situationen oder Schicksalsschläge in deiner Familie und wie wurde damit umgegangen?
Über die schwierige Ehe meiner Eltern habe ich bereits gesprochen. Allerdings begleitet mich von klein an das Thema Tod. Mein Cousin Willi (mein absoluter Liebling – der mit dem Motorrad) ertrank in einem See beim Schwimmen, als ich 6 Jahre alt war. Im gleichen Zeitraum starb der Vater meines Vaters.
Als meine Lieblingsoma starb, war ich 8. Sie erlitt einen Schlaganfall und lag ca. 3 Wochen im Krankenhaus. Zum Schluss hat sie fast niemanden mehr erkannt.
Von da an nahm meine Mutter Schlaftabletten zum Einschlafen. Das hat nach einiger Zeit zu einer Sucht geführt, von der sie sich nie erholt hat und sie im Alter von 50 Jahren das Leben kostete. Meine beiden anderen Großeltern starben, als ich 12 Jahre alt war.
Im Alter von 58 ist mein Vater einem Herzinfarkt erlegen. Die Trauer um ihn begleitet mich, das Papakind, bis heute. Relativ früh niemandes Tochter mehr zu sein, macht sehr traurig.
Wurde offen über Gefühle gesprochen?
Nein, es wurde nicht über Gefühle gesprochen. Bei den Todesfällen in meiner Kindheit war ich bei keiner Beerdigung dabei. Warum, verstehe ich bis heute nicht. Es wurde zwar viel geweint, aber wirklich gesprochen wurde nicht. Meine Mutter betrauerte sich selbst, aber das war eher ein Monolog.
Papa hatte viel erlebt im Krieg und besonders während seiner langen russischen Gefangenschaft. Leider sprach er nie bzw. ausgesprochen wenig darüber. Er war überhaupt in diesen Dingen eher verschlossen. Nur beim Tod von Mama habe ich ihn, trotz der schwierigen Ehe und der Scheidung, weinen sehen.
Hattest du noch Großeltern und hast du sie oft gesehen?
Meine Lieblingsoma haben wir bis zu Ihrem Tod regelmäßig jeden Freitag besucht. Ich war gerne bei Ihr. Bei den anderen Großeltern waren wir eher unregelmäßig und sie besuchten uns auch selten.
Bist du gerne zur Schule gegangen und wie waren deine Lehrer?
Ja, ich bin gerne zur Schule gegangen (bis zur Pubertät). Die Lehrer waren streng und es gab auch noch die Prügelstrafe. Eine unserer Lehrerinnen nahm gern die Wange Ihrer Schüler zwischen zwei Finger und drehte dann so lange, bis es richtig weh tat. Mit dem großen Tafellineal bekamen die Jungs von einem unserer Lehrer öfters hinten eins drauf.
Wie hast du deine Pubertät erlebt? Warst du aufgeklärt?
Schrecklich, einfach nur schrecklich. Ich hatte mich von einem ausgesprochen bravem kleinen Mädchen zu einem großen Monster entwickelt. So sehe ich es heute! Damals fand ich mich nur unverstanden und die Eltern einfach nur furchtbar.
Es gab Prügel für Dinge, über die heute nur gelacht würde. Zum Beispiel hat mich eine Lehrerin beobachtet, wie mich im Park mein Freund (ich hatte meinen ersten Freund mit 12) vom Fahrrad herab küsste. Meine Eltern mussten zur Schule kommen und anschliessend hat mich Papa „grün und blau“ geschlagen.
Aufklärung gab es aus der „Bravo“. Bei Mädchen war das ja eigentlich Aufgabe der Mutter. Die war aber so ahnungslos… Als ich meine erste Menstruation bekam, (mit 10 1/2 Jahren – war bestimmt ein Schock für meine Eltern) bestand die Aufklärung darin: „Das ist schmutziges Blut, das muss weg. Du kriegst das jetzt jeden Monat“. Mir wurden Binden in die Hand gedrückt und gut war.
Wie war der Umgang deiner Eltern mit Sexualität?
Die fand nicht statt und sollte am besten bei mir auch nicht stattfinden. Ich weiss bis heute nicht, wie meine Eltern uns Kinder zustande gebracht haben! Ich habe auch keinen meiner Eltern je nackt gesehen.
Gab es in Deiner Jugend besondere Menschen oder Gruppen zu denen du gerne gehört hättest oder zu denen du gehört hast?
Nee, zu irgendeiner Gruppe wollte ich eigentlich nie gehören. Als Kind wäre ich gerne Tanzmariechen (Funkemariechen – ich bin ja ein echt kölsches Mädche) geworden, aber das konnten die Eltern sich nicht leisten.
Als junges Mädchen träumte ich davon in San Francisco bei den Hippies zu sein oder in London. Aber dafür war ich zu jung.
Welche Auffassung vom Leben hattest du damals?
Geträumt habe ich von einer „besseren Welt“, frei und unabhängig. Nur nicht so sein wie die Eltern. Raus aus dem Mief. Zu einem großen Teil ist das ja gelungen.
Wie waren deine Zukunftsträume, was wolltest du im Leben erreichen?
Meine Träume unterschieden sich mit Sicherheit nicht sonderlich von denen aller Mädchen. Ich wollte einen tollen Beruf, einen gutaussehenden Mann, ein Haus und irgendwann Kinder. Eigentlich wollte ich nur glücklich werden.
Wie sahst du als junges Mädchen aus und was war gerade Mode?
Hübsch war ich, glaube ich. Meine Schwester sagt immer, ich wäre ein „Feger“ gewesen. Mit einer Grösse (falsches Wort) von nur 1,57 m war und bin ich eher klein.
Mit der Mode hatte ich einige Probleme. Twiggy war das Maß der Dinge. Groß, mager und flach wie ein Brett. Alle Klamotten für junge Mädchen zu dieser Zeit waren mehr als auf Figur geschnitten. Ich hatte immer schon eine ordentliche Oberweite. Heute schön, damals eine Katastrophe. Mit einer normalen Kleidergrösse 36 musste ich taillierte Blusen und Kleider in Grösse 40/42 kaufen, sonst hätte mein Busen nicht hineingepasst. Allerdings hingen dann die Ärmelnähte 15 cm zu tief auf dem Arm.
Hippiekleider, Mini, Midi und Maxi waren in Mode. Hautenge Hosen mit weitem Schlag, die ich mir auch schon mal beim Herrenausstatter kaufte, weil meine Hüften eher schmal waren und die Jungshosen viel besser passten. Von dem, was ich unten abschneiden musste, konnte man allerdings noch eine Kinderhose basteln.
Welche Musik hast du gehört?
Man liebte entweder die Beatles oder die Rolling Stones. Beides zusammen ging nicht. Ich war Beatles-Fan, aber auch die Bee Gees, the Tremeloes, the Who, the Monkees usw. hörte ich gerne. Itchycoo Park von den Small Faces und Supergirl von Graham Bonney waren zwei meiner Lieblingslieder. Aber das änderte sich ständig.
Wo waren die wichtigsten Treffpunkte – wohin bist du ausgegangen?
In der frühen Jugend trafen wir uns immer im Park auf dem Rathenauplatz, ziemlich nah bei unserer Schule. Später ging es zum Tanzen in die Disco. Das Big Apple auf der Luxemburger Straße war eine der beliebtesten Discos meiner Zeit und ist leider später abgebrannt. Wir hatten allerdings nicht viel Geld. Meistens hielten wir uns den ganzen Abend an 1 bis 2 Getränken fest. Aber wir hatten Spaß, auch ohne großen Alkoholkonsum.
Unter den Älteren war Haschisch, Marihuana, LSD und im schlimmsten Fall Heroin ein großes Thema. Außer dem ersten, habe ich nichts davon je in meinem Leben ausprobiert und darüber bin ich noch heute froh. Mein Überlebenswille war immer größer als die Neugier.
Wann musstest du zu Hause sein?
Bis ich 16 war, musste ich um 20 Uhr zu Hause sein. „Das Kind (meine Schwester) kann ohne dich nicht schlafen!“. Danach war um 22 Uhr Zapfenstreich.
Was sind deine schlimmsten und was deine schönsten Erinnerungen an diese Zeit?
Die Pubertät war schon eine quälende, anstrengende und wenig erfreuliche Zeit für alle Beteiligten.
Die schönsten Erinnerungen habe ich an das Verliebtsein – immer wieder mal – und an tanzen, tanzen, tanzen ….
Ihr Lieben: Wie habt ihr diese Zeit empfunden? Findet ihr euch in manchen Aussagen wieder. Ich freue mich auf eure Kommentare.
2 Kommentare
Susa Berg
Liebe Karin,
Du hast 4 Jahre Vorsprung… aber ansonsten, kenne ich viel wieder. Auch in Köln großgeworden, die Familienfeste, das Ausgehen (erst im Pfarrheim monatlich zur Jugenddisko, später dann ins Zülpicher Viertel) bäh… nur nicht in die spießige Altstadt…
Interessant ist, dass gleichlautend von unserer Generation festgestellt wird, dass die Kinder so nebenher liefen. „Kinder darf man sehen, aber nicht hören“, „Wenn Erwachsene sich unterhalten, sprechen Kinder nicht dazwischen“ und, und, und. Hatte alles viele Nachteile, ein paar Vorteile, da man oft unter dem Radar blieb. Helikoptereltern wären damals wie Marsmännchen bestaunt worden. Unsere Eltern waren dann eben eher „Maulwurfeltern“. Heute ist es ja fast ins Gegenteil umgeschlagen, die Erwachsenen unterbrechen ihre Unterhaltung bei jedem Pieps vom Kind. Zuviel Aufmerksamkeit und Beachtung schult eben auch nicht unbedingt fürs Leben. Ach, die Balance! Schwer zu erreichen.
Herzliche Grüße, Susa
Sabine Ingerl
Liebe Karin,
ja, ich liebe Geschichten und ganz besonders Frauengeschichten. Deine weckt viele Erinnerungen aus Kindheit und Jugend. Wir liefen nebenher, das hatte Vor- und Nachteile. Der große Vorteil, egal wie streng die Regeln waren, die Erwachsenen machten sich nicht oft die Mühe zu kontrollieren, ob sie eingehalten wurden. Deinen Gedanken werde ich aufgreifen und meine Geschichte erzählen. Danke für die gute Idee und für Deine Offenheit.
Liebe Grüße
Sabine