Sweetsixty in Südafrika – Johannesburg, Zuhause auf Zeit

Die Reise

Nach einer Bahnfahrt von Köln nach Frankfurt, kam ich am frühen Abend am Flughafen an. Obwohl Frankfurt den grössten Flughafen Deutschlands sein eigen nennt, war es relativ leer – Corona sei Dank. Trotzdem musste ich kilometerweit laufen. Der Checkin-Schlater war der letzte in der Reihe und das Boarding fand am entferntesten Gate statt, Vor lauter Aufregung hatte ich bei der Gepäckkontrolle mein Laptop nicht wieder eingepackt, was ich allerdings erst am Gate bemerkte. Also mußte ich die ganze lange Strecke zum Kontrollpunkt wieder zurück. Eine nette Beamtin kam mir bereits mit dem Gerät in der Hand entgegen. Schnell ging ich wieder zurück, damit ich das Boarding nicht verpaßte. Das wäre etwas gewesen, im letzten Moment den Flieger zu verpassen, nicht auszudenken. Später habe ich einmal in meine App geschaut: ich hatte tatsächlich 3,5 Kilometer auf dem Flughafengelände zurückgelegt.

Endlich saß ich im Flieger, aufgeregt und voller Vorfreude auf alles, das nun kommen würde. Mit der ersten Durchsage wurden wir freundlich begrüßt. Gleichzeitig teilte man uns mit, dass der Flug verspätet starten würde. Das Entertainmentsystem war ausgefallen. Man gab den IT-Speziallisten genau 20 Minuten um es wieder in Schwung zu bringen. Ansonsten würden wir, da es sich um einen Nachtflug handelte, nicht mehr starten können. Das wollte natürlich keiner der Fluggäste. Ebenso wurden wir eindringlich darauf hingewiesen, während des gesamten Fluges die Masken anzubehalten. Über 10 Stunden mit Maske, keine schönen Aussichten und dass, obwohl 2fach geimpft und frisch PCR-getestet.  Das Entertainmentsystem konnte nicht repariert werden, also würde es eine lange Nacht ohne Filme oder Musik.

Nahrung wird überbewertet …

Zumindest sollte es etwas zu Essen geben, denn inzwischen knurrte mir der Magen. Es dauerte aber noch 1,5 Stunden, bis das Abendessen serviert wurde, Obwohl wir die gute Lufthansa gerade mal wieder mit Steuergeldern gerettet hatten, war das Essen miserabel. Gut, die Kost im Flugzeug begeistert in der Regel niemanden, aber dieses Essen war wirklich übel. Serviert wurden Nudeln mit Bolognesesoße, beides schmeckte eckelhaft.  Selbst das billigste Fertiggericht war besser als dieser Fraß. Mehr als zwei Bissen brachte ich beim besten Willen nicht herunter. Der Kuchen, der  uns als Nachtisch serviert wurde, war derart staubtrocken, dass auch er nicht als alternativer Sattmacher taugte. Hungrig einzuschlafen würde nicht gerade einfach sein. Ich hatte mir ein Gläschen Rotwein bestell, aber die Flugbegleiterin brachte gleich zwei, da sie, nach eigener Aussage, bis zum Morgen nicht mehr mit Getränken vorbei kommen würde. Was für ein Service!!!

Schlafen wird ebenfalls überbewertet

Die Nacht war unruhig- Immer wieder wurde ich wach, um dann festzustellen, dass wir immer noch über Europa flogen. Grösser als ich dachte, dieses Europa. Als wir endlich den afrikanischen Kontinent erreichten, machte mein Herz einen kleinen Sprung oder waren es die starken Turbolenzen, in die wir gerieten. Ich dachte kurz: „Nicht jetzt abstürzen, wenn dann auf dem Rückweg bitte“. Kurz nach 6 Uhr ging die Sonne auf und ich war schlagartig hellwach. Kaffeeduft lag in der Luft und ich freute mich, endlich etwas essen zu können und unter uns vielleicht schon einmal einen Blick zu erhaschen, auf dieses Afrika. Schließlich lagen noch fast zweieinhalb Flugstunden vor mir. Beide Wünsche wurden nicht erfüllt.

Zum Frühstück gab es Wraps mit einer merkwürdigen Füllung. Die Rolle bestand aus einem gummiartigem Teig und schon der erste Bissen blieb mir im Halse stecken. Wenigstens gab es ein bißchen Obst und Kaffee. Nun blieb mir nur noch die Hoffnung auf etwas Leckeres bei Marion und Rudi. Bis dahin würde ich es jetzt auch noch aushalten. Der Blick aus dem Fenster enttäuschte ebenfalls. Afrika lag unter einem dichten Wolkenteppich. und das sollte so bleiben.

 

Ankunft in Johannesburg

 

Endlich gelandet ging alles recht schnell. Mein Koffer war einer der Ersten auf dem Lauband und entsprechend wenige Menschen standen vor mir an der Immigration. Der Beamte war offensichtlich sehr erfreut, als ich ihm sagte, dass ich vier Wochen in seinem schönen Land verweilen möchte. Strahlend winkte er mich durch und wünschte mir eine wundervolle Zeit. Am Zoll war niemand und so brauchte ich nur eine knappe halbe Stunde und schon stand ich in der Halle und winkte meiner Schwester.

Ich bin so schnell durchgekommen, dass mein Schwager sich noch auf Parkplatzsuche befand. Die Beiden hatten so rasch nicht mit mir gerechnet. Mein Hundeneffe Cooper war ebenfalls zu meiner Begrüßung gekommen. Gerührt schossen wir uns in die Arme und machten uns auf den Weg nach Hause. Es war kühl und es regnete in Strömen!

 

 

 

Die ersten Blicke auf die Stadt

Nachdem wir den Flughafen und das vorgelagerte Industriegebiet verlassen hatten staunte ich nicht schlecht. Vor mir lag eine wunderschöne und sehr grüne Stadt. Damit hatte ich in Afrika nicht gerechnet.

Info:   Mit 10 Millionen Bäumen und 2.000 Parks gehört Johannesburg zu den grünsten Städten der Welt. 

Die Straße, in der ich die nächste Zeit leben sollte, ist gesäumt von einer großen Menge Jacaranda-Bäumen. Sie blühen im Oktober und November, aber leider nicht gleichzeitg, wie ich später noch feststellen sollte.

 

 

Zuhause angekommen durfte ich sofort mein eigenes Reich erkunden. Alles war so liebevollst hergerichtet, obwohl das Bett erst im letzten Moment geliefert worden war. Egal, ich hätte mein müdes Haupt überall hin gebettet. Das Cottage haute mich einfach um.

 

Kleine Fähnchen waren zu meinem Empfang gehiesst

Blumen, Wein und ein liebervoller Brief erwarteten mich
Eine kleine Küche zum Kaffeekochen und Wäsche waschen
Eine kleine Essecke
Mein Bad, mit allem, was Frau so braucht
Das Wohnzimmer mit Fernseher und Nervennahrung

 

… und mein Schlafzimmer

Das Alles war größer, als meine Wohnung in Köln. Hier konnte ich mich wunderbar zurückziehen, damit wir uns in den 4 Wochen meines Aufenthaltes nicht auf die Nerven gehen. Nachdem ich auch das wundervolle Haus besichtigt hatte, gab es Frühstück. Endlich etwas vernünftiges im Bauch – wunderbar.

 

 

 

 

Natürlich hatten wir uns viel zu erzählen und so verging der Tag wie im Flug. Abends kochte Rudi köstliches für uns, was er während meines Aufenthaltes noch desöfteren tun sollte. Es war einfach nur lecker. Gegen zehn Uhr fiel ich todmüde ins Bett, womit ich mich schon am ersten Tag auf den afrikanischen Rhytmus einließ.

Wie die ersten Tage in Johannesburg waren und was Marion und ich auf Safari so alles erlebt haben, lest ihr nächsten Sonntag.

 

https://www.sweetsixty.de/meine-reisen-nach-suedafrika/

 

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