Auf das Leben – Wir werden älter, na und!
Dieser Post ist die Fortsetzung meines Beitrages „Wie unser Bild vom Alter unsere Lebenserwartung beeinflußt„. Mit fast 70 Jahren fühle ich mich nicht alt, zumindest nicht in meinem Kopf. Da bin ich irgendwas zwischen 30 und 50 Jahre alt, was mich beim Blick in den Spiegel immer wieder irritiert.
So what, es ist doch schön alt zu werden, was wäre die Alternative? Ich bin gesund, arbeite täglich ein paar Stunden, was meinen Tag strukturiert, mir Spaß macht und mein Gehirn fit hält. Was will ich mehr?
Wir alle haben die Möglichkeit glücklich und zufrieden zu altern.
„Glücklich zu sein, hat viel mit dem Blick aufs Leben
und auf sich selbst zu tun.“
– Iris Eser –
Lernen Hilfe anzunehmen
Vieles geht mit zunehmendem Alter etwas langsamer als früher und ab und zu bin ich schneller erschöpft und die Kraft ist nicht mehr, wie in jungen Jahren. Ein Bücherkarton stellt mittlerweile eine große Herausforderung dar. Ich mußte lernen, was mir lebenslang immer schwer fiel, öfter um Hilfe zu bitten. Auch einmal fünfe gerade sein zu lassen, habe ich ebenfalls mittlerweile gelernt. Gewonnen habe ich eine große Gelassenheit.
Du mußt viel weniger, als du glaubst
Mehr an sich selbst denken und öfter einmal „Nein“ sagen, wäre eine gute Maßnahme. Immer nur an andere denken haben viele Frauen unserer Generation noch gelernt. Der Rest des Lebens ist nicht unerschöpflich und wir haben das Recht, jetzt einmal an uns zu denken.
Ich gebe zu, am Neinsagen arbeite ich noch.
Vernunft ist oft getarnte Feigheit
In unserem Alter sollte man vernünftig sein. Ist das so? Wenn wir jetzt nicht die Dinge tun, die wir schon immer machen wollten, wann dann? Irgendwann geht vieles nicht mehr und die Chance ist vertan.
Mein Leben lang wollte ich einmal aus größer Höhe springen, zum Beisspiel mit dem Fallschirm. Geklappt hat es leider nie. Bald bin ich wieder in Südafrika bei meiner Schwester und meinem Schwager. Wir fahren u.a. die Garden Route. Vorgenommmen habe ich mir, dort den dritthöchsten Bungeesprung der Welt zu machen. Dann kann ich diesen Punkt endlich von meiner Liste streichen. Gebucht ist jedenfalls bereits. Ich werde euch mitteilen, ob ich mich getraut habe.
Nur Mut, traut euch auch die vermeintlich unvernünftigen Dinge zu machen. Es macht garantiert glücklich. Es sind die schönen Erlebnisse, an die wir uns erinnern und nicht, daß die Küche immer blitzsauber war. Es interessiert keinen, wie sauber und aufgeräumt deine Wohnung ist. Niemand liebt dich wegen deiner Perfektion.
„Folge deinen Träumen, sie kennen den Weg.“
Was kümmert es mich, was die anderen sagen
Es ist ein Privileg des Alters, daß wir keine Rücksicht mehr auf die Meinung anderer nehmen müssen. Das Leben und die gewonnene Freiheit zu genießen, ist einfach großartig.
Wen kümmert es, ob ich die Nacht hindurch 10 Folgen meiner Lieblingsserie schaue oder das eine oder andere Buch bis zum Morgengrauen zu Ende lese? Wen hat es zu stören, ob ich heute, morgen oder nächste Woche putze, solange ich nicht über den Dreck falle? Niemanden, außer mich selbst.
Wie als junges Mädchen
Obwohl das Leben mir einiges abverlangt hat, habe ich meinen Optimismus nie verloren. ich kann mich freuen, lachen und auf der Straße tanzen, genau wie damals als junges Mädchen. Ich bin froh, daß es noch da ist, dieses junge Ding voller Lebenslust und Lebensfreude. Es sind alle Alter in mir und nicht nur in mir, in euch allen. Es ab und zu rauszulassen, ist einfach wunderschön.
Lesetipp
„Je älter ich werde, desto bunter, spannender und toller finde ich mein Leben“, sagt meine Kollegin Susanne Ackstaller. „Glück, Zufriedenheit, Lebensfreude – wie kann man als Frau ab fünfzig das leben so gestalten, dass es möglichst viel davon bereit hält?“, fragt sie sich und hat ein Buch darüber geschrieben.
In „Auf das Leben!, das Glücksbuch für die besten Jahre“ porträtiert sie u.a. bemerkenswerte Frauen. Begleitet Susanne auf ihrer Suche nach Antworten.
Ich bin dann mal weg
Meine Freude ist groß, denn in ein paar Tagen geht es, wie bereits erwähnt, wieder los Richtung Südafrika. Diesmal fliege ich nicht alleine, sondern mit meiner Freundin Heidi, die auch schon voller Vorfreude ist. Ich hoffe, meine Schwester und mein Schwager freuen sich schon auf uns.
Dieses Jahr wollen wir Johannesburg ausführlicher erkunden. Joburg ist eine wunderschöne Stadt und ich finde es schade, dass die meisten Touristen direkt weiterreisen und nicht zwei oder drei Tage hier verweilen. Es lohnt sich wirklich.
Natürlich geht es auch wieder in den Busch um meine geliebten Tiere zu sehen. Das ist einfach ein Muß auf jeder Südafrika-Reise.
Wir werden anschließend nach George fliegen und die Garden Route fahren. Wir genießen einfach, was sehens- und erlebenswert ist. Den Abschluß bilden 4 Tage Kapstadt, bevor wir dann Ende November in das graue Deutschland zurückkehren.
Ihr dürft euch im Dezember auf – hoffentlich – tolle Reiseberichte freuen. Bis dahin, macht euch eine schöne Zeit