Gelesen: „Haarmann“ von Dirk Kurbjuweit

Dirk Kurbjuweit

Haarmann

Kriminalroman

Verlagsinformation

Im Hannover der 1920er-Jahre verschwinden Jungs, einer nach dem anderen, spurlos. Steckt ein bestialischer Massenmörder dahinter? Für Robert Lahnstein, Ermittler im Fall Haarmann, wird aus den Gerüchten bald schreckliche Gewissheit: Das Deutschland der Zwischenkriegszeit, selbst von allen guten Geistern verlassen, hat es mit einem Psychopathen zu tun. Lahnstein, der alles dafür gäbe, dass der Albtraum aufhört, weiß bald nicht mehr, was ihm mehr zu schaffen macht: das Schicksal der Vermissten; das Katz-und-Maus-Spiel mit dem mutmaßlichen Täter; die dubiosen Machenschaften seiner Kollegen bei der Polizei; oder eine Gesellschaft, die nicht mehr daran glaubt, dass die junge Weimarer Republik sie vor dem Verbrechen schützen kann.

 

Dirk Kurbjuweit inszeniert den spektakulärsten Serienmord der deutschen Kriminalgeschichte psychologisch raffiniert und extrem fesselnd. Eindringlich ergründet er die dunkle Seite der wilden 1920er-Jahre, zeigt ein Zeitalter der traumatisierten Seelen, der politischen Verrohung, der massenhaften Prostitution. So wird aus dem pathologischen Einzelfall ein historisches Lehrstück über menschliche Abgründe.

Über den Autor

Dirk Kurbjuweit, geboren 1962 in Wiesbaden, zählt zu den vielseitigsten und produktivsten Autoren unserer Gegenwart. Als Zeit- und Spiegel-Reporter einer breiten Leserschaft bekannt, überzeugte er schon früh als Erzähler. Nach dem Debüt »Die Einsamkeit der Krokodile« (1995) wurden besonders die Novelle »Zweier ohne« (2001) und der Roman »Angst« (2013) von der Kritik gefeiert. Etliche seiner literarischen Erfolge dienten als Vorlage für Verfilmungen, Theaterstücke und Hörspiele.

Rezension

Haarmann war mir schon in meiner Kindheit in den 50er Jahren ein Begriff. Meine Eltern sangen das abgewandelte Lied: „Warte, warte nur ein Weilchen, dann kommt Haarmann auch zu dir. Mit dem Hackebeilchen, macht er Leberwurst aus dir.“ Einerseits schrecklich, aber meine Eltern nutzten dieses Beispiel um mir beizubringen, dass es gefährlich ist, mit Fremden mitzugehen. Zugegeben, so grausam wären Eltern heute nicht mehr. Den Film „Der Todmacher“ mit einem göttlich schauspielernden Götz George, habe ich natürlich auch gesehen. Trotzdem war ich neugierig auf das Buch über einen der spektakulärsten Fälle der deutschen Kriminalgeschichte.

Da das Buch kein Sachbuch ist, sondern als Roman geschrieben wurde, ist nicht alles Realität. Trotzdem kam es mir manchmal wie ein Sachbuch vor. Viele Beschreibungen der Zustände in der Weimarer Republick und der Befindlichkeiten des dazugedichteten Ermittlers und das oft gerade dann, wenn es aufregend wurde, nahmen dem Roman viel an Spannung.

So leid es mir tut, ich kann dem Buch nur 2 von 5 Sternen geben. Schade, denn dieser Kriminalfall hätte einiges mehr hergegeben.

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