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Köln für Imis: „Wat fott es, es fott“ – Die Kunst des Loslassens auf Kölsch

Der Mensch klammert ja gern. Er klammert sich an Dinge, Menschen, Erinnerungen und Bons von 1994. Doch nicht so wir Kölner. Wir haben einen Spruch parat, der wie ein geistiger Frühjahrsputz wirkt – radikal, aber befreiend:

„Wat fott es, es fott.“

 

Übersetzt: Was weg ist, ist weg oder in moderner Selbsthilfe-Sprache: Lass los, du hast es sowieso nicht mehr unter Kontrolle oder ganz ehrlich: Pech gehabt, trink ein Kölsch.

Vom verlorenen Regenschirm zum Ex-Freund

  • Der Spruch ist vielseitig einsetzbar. Du hast deinen Lieblingsregenschirm in der Bahn vergessen? Wat fott es, es fott.
  • Dein Fußballverein hat schon wieder 4:0 verloren? Wat fott es, es fott.
  • Dein Ex hat sich nach vier Jahren plötzlich wieder gemeldet? Nein danke, wat fott es… du weißt schon.

In Köln wird nicht lange gehadert. Da wird höchstens ein bisschen geflucht und dann gehts weiter. Der Verlust wird nicht romantisiert, sondern als Teil des Lebens abgeheftet und Kölschdeckel drauf.

 

Die kölsche Schule der Entspannung

Was dieser Spruch wirklich lehrt: Das Leben ist zu kurz für Reue. Manchmal muss man akzeptieren, dass Dinge ihren Lauf nehmen – und manchmal auch ihren Ausgang und wer sich zu sehr an Vergangenes klammert, hat keinen Platz mehr für Neues. Im Zweifel für die Leichtigkeit und für die nächste Runde an der Theke.

Denn in Köln weiß man: „Wat fott es, es fott“ , aber das nächste Kölsch schon auf dem Weg.

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