Gesundheit,  Lebenshilfe

Die Schwierigkeit, am Ball zu bleiben

 

Es gibt da diesen magischen Moment, wenn man ein neues Ziel hat. Alles fühlt sich frisch, aufregend und irgendwie machbar an. Dieses Mal zieh ich es durch, denke ich dann, mit leuchtenden Augen, einem perfekten Plan und einem Hauch Größenwahn.

 

Tag 1: Ich bin eine Maschine.
Tag 2: Ich bin immer noch motiviert.
Tag 3: Naja, immerhin hab ich dran gedacht.
Tag 4: Was war noch mal mein Ziel?
Tag 7: Ich google „Wie wird man diszipliniert in 5 Minuten?“
Zwischen Motivation und Möhrchen

Motivation ist wie ein Hase, flink, süß, aber leider ständig weg und Disziplin? Angeblich das, was bleibt, wenn Motivation das Weite sucht. Blöd nur, dass meine Disziplin oft lieber auf dem Sofa rumliegt, als mich produktiv durch den Alltag zu tragen. Manchmal fühle ich mich wie eine Hauptfigur in einer mittelguten Netflix-Serie. Die erste Staffel ist vielversprechend, aber in Staffel 2 verliere ich irgendwie den Anschluß und dabei wollte ich doch nur regelmäßig Sport treiben, mehr schreiben, besser Englisch lernen oder wenigstens daran denken, das mal zu tun.

 

Der Kampf gegen die innere Couchkartoffel


Ich beneide Menschen, die scheinbar mühelos an Zielen festhalten. Diese Typen, die um 6 Uhr aufstehen, meditieren, joggen, zwei Sprachen lernen und dann entspannt mit Hafermilchkaffee den Tag beginnen. Ich hingegen bin schon stolz, wenn ich morgens aufstehe. Aber im Ernst, dranzubleiben ist schwer. Nicht, weil wir schwach sind, sondern weil der Alltag manchmal einfach ein hungriges Monster ist, das unsere Zeit, Energie und gute Vorsätze frisst und zwar mit Senf, den ich eh nicht mag.

 


Die Magie der kleinen Schritte


Was mir hilft? Humor und der Gedanke, dass kleine Schritte auch Schritte sind. Selbst wenn ich nur fünf Minuten an einem Projekt arbeite, ist das besser als nichts und wenn ich drei Tage Pause gemacht habe, was solls und wen kümmerts? Dann wird heute eben mein neuer Tag 1.
Ich versuche, mich weniger wie ein Drill Sergeant zu behandeln und mehr wie ein gutmütiger Trainer mit Schokolade in der Tasche, denn ganz ehrlich, Selbstdisziplin ist wichtig, aber Selbstmitgefühl ist oft das Geheimrezept, um langfristig dranzubleiben.

Dranbleiben fühlt sich nicht immer toll an. Manchmal fühlt es sich an wie Zähneputzen bei schlechtem Licht. Man tut es halt, auch wenn es nicht glamourös ist, aber es lohnt sich. Nicht jeden Tag, aber langfristig und wenn es mal gar nicht klappt, dann ist auch das kein Weltuntergang. Dann lachen wir kurz über uns selbst, nehmen Anlauf und versuchen es einfach nochmal.

Wie geht’s dir mit dem Thema? Bist du auch manchmal der König oder die Königin des Anfangens, aber eher der Hofnarr des Durchziehens? Erzähl es uns! Vielleicht gründen wir eine Selbsthilfegruppe mit Keksen.

4 Kommentare

  • Antonette

    Ja, auch bei mir gibt es solche Zeiten, da schweife ich von einem zum anderen und immer knapp am eigentlich Gewollten vorbei. So auch gerade jetzt: Eigentlich wollte ich meinen Beitrag zu Ende schreiben, und schwupps, klicke ich nur mal kurz auf den Button von „Blogs50plus“ und lande auf deinem Blog.
    Wenn mich die Abschweiferei zu sehr vom Eigentlichen abhält, überliste ich mich selbst, indem ich mir eine To‑Do‑Liste schreibe und sie Schritt für Schritt erledige. Tolles Gefühl, jedes Mal ein Häkchen setzen zu dürfen, wenn etwas erledigt ist. 😉
    In diesem Sinne lasse ich dir einen Gruß hier und klicke mich wieder zurück

    • Karin Austmeyer

      Liebe Antonette, ich muß ein wenig lächeln. Ich habe seit dem Frühjahr eine ToDoListe, mit der ich irgendwie nicht fertig werde. Über jedes Häckchen freue ich mich, bin aber auch frustriert, dass ich nicht längst an allem einen Hacken machen konnte. Hab ich dich jetzt abgelenkt?

  • Angela

    Geht mir sehr ähnlich. Was mir am besten hilft, ist Nachsicht mit mir selbst. Je vorwurfsvoller ich mit mir umgehe, umso weniger läuft es. Außerdem erinnere ich mich immer wieder daran, mir nicht zu viele Projekte parallel vorzunehmen. Das ist eigentlich mit am schwierigsten 😉

Ich freue mich auf deinen Kommentar.

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