
Köln für Imis: „Et hätt noch immer jot jejange“ – Optimismus made in Cologne
Es gibt Sprüche, die sind wie ein Pflaster für die Seele oder wie ein kölscher Opa, der dir beim dritten Kölsch auf die Schulter klopft und sagt:
„Et hätt noch immer jot jejange.“
Heißt so viel wie: Am Ende ist es doch immer gut gegangen oder: Mach dir keinen Kopf, es wird schon schiefgehen und wenns schiefgeht, wirds trotzdem gut.
Katastrophen-Management auf rheinisch
In anderen Teilen Deutschlands ruft man bei Problemen erst den Anwalt, dann den Steuerberater, dann die Schwiegermutter an. In Köln sagt man: „Et hätt noch immer jot jejange.“ Und bestellt noch eine Runde, denn egal, ob der Bauantrag seit 12 Jahren irgendwo zwischen Bezirksamt und Bermudadreieck verschwunden ist, das Auto in der Südstadt abgeschleppt wurde oder der Karnevalswagen zwei Stunden vor dem Zug auseinanderfällt, der Kölner bleibt erstaunlich ruhig und glaubt felsenfest: Et kütt, wie et kütt und dann hätt et schon jot jejange.
Der kölsche Schutzengel trägt ein Trikot
Dieser Spruch ist nicht einfach nur Optimismus, er ist fast schon eine Religion. Manche behaupten sogar, Köln würde nur deshalb noch stehen, weil die halbe Stadt seit Jahrhunderten nach diesem Motto lebt. In Wahrheit ist „Et hätt noch immer jot jejange“ eine Art innerer Schutzengel mit Schal, leichtem Bierbauch und einer erstaunlich entspannten Einstellung zu allem, was das Leben so bringt.
Und wenn es mal wirklich nicht gut geht?
Dann sagt der Kölner: „Is noch nit vorbei“ und schiebt direkt hinterher: „Mer fiere trotzdem“ (Wir feiern trotzdem), denn in Köln ist selbst das Scheitern noch charmant. Hauptsache, man ist nicht allein damit und das ist vielleicht die schönste Botschaft dieses Spruchs: Du musst nicht alles im Griff haben, du musst nur dran glauben, dass es irgendwann, irgendwie wieder gut wird.
Und wenn nicht? Dann: „Wat fott es, es fott.“ Aber das kennst du ja schon.
