Lebenslust,  Mode und Schönheit

70 Jahre Leben und welche Rolle Schuhe darin spielten

Wie die meisten Frauen, habe ich Schuhe immer geliebt und liebe sie noch. Wäre es nach mir gegangen, hätte ich ein halbes Schuhgeschäft zu Hause gehabt. Schließlich braucht Frau zu jedem Outfit den farblich passenden Schuh, möglichst in den Varianten sportlich und schick. Nicht zu vergessen, die verschiedenen Jahreszeiten.

1950er – Eleganz & Funktionalität

Modern waren in dieser Zeit Kitten Heels, Ballerinas und spitze Pumps, oft passend zur femininen Mode der Zeit.

Wie ich schon einmal schrieb, war ich immer mit Leib und Seele ein Mädchen. Schon als kleines Kind war ich gerne fein und fühlte mich in den damals noch üblichen Sonntagskleidchen mit Petticoat am wohlsten. Ich war stolz auf die hübschen weißen Mary Janes und meine schwarzen Lackschühchen.

Natürlich hatte ich als Kind und später als Teenager nur wenige Schuhe und ein großes Mitspracherecht beim Schuhkauf hatten wir nicht.

1960er – Experimentierfreude & Jugendkultur

Gogo-Stiefel mit kniehohem Schaft und Blockabsatz waren ikonisch. Auch Mary-Janes mit Riemchen wurden oft getragen.

Als ich 12 Jahre alt wurde, wünschte ich mir von meiner Patentante ein paar Slingpumps, die ich im Schaufenster von Salamander gesehen hatte. Sie hatten sage und schreibe 3 cm Absatz. Ich bekam die Schuhe, was meine Mutter entsetzte, mich aber in den 7. Schuhhimmel beförderte.

Mit 14 begann ich meine Ausbildung zur Zahnarztheferin und arbeitete Samstags bei Unkelbach. Die alteingesessene Familie Unkelbach eröffnete bereits 1936 den Lebensmittelhandel in der Weiherstraße. Dieses Geschäft gehörte zu den ersten Supermärkten in Köln. Dort verdiente mir unter anderem mein erstes Midikleid und beige Riemchen-Wildlederschuhe mit Blockabsatz.

1970er – Hippie- & Disco-Ära

Wedges, Clogs und Plateauschuhe dominierten. Sandalen im Hippie-Stil waren ebenfalls populär.

Meine Mutter hatte nicht viele Schuhe, aber die sie hatte waren bildschön – Pumps mit Pfennigabsatz und immer die passende Tasche. Ich glaube, dass hat meinen Schuhgeschmack fürs Leben geprägt.

Als erwachsene und sehr kleine Frau trug ich nur noch hohe Schuhe. Das führte so weit, dass ich, wenn ich notgedrungen flache Schuhe trug, höllischen Muskelkater bekam.

Ich besaß in meinem Leben Pumps mt mindestens 10 cm Absatz und, als die Mode es verlangte, Plateauschuhe die bis zu 18 cm hoch waren. Kein Problem, ich lief mit diesem Schuhwerk jeder Straßenbahn hinterher.

1980er – Sport & Extravaganz

Pumps mit spitzen Zehen und hohen Absätzen waren angesagt, ebenso wie bunte Turnschuhe und Overknee-Stiefel.

Die 80er waren die Zeit meiner Schwester. Turnschuhe waren das angesagte Schuhwerk. Dadurch geprägt, kann sie bis heute schlecht in Absatzschuhen laufen. Ich trug sie trotz Mode nicht und blieb bei meinen Absätzen.

1990er – Minimalismus & Grunge

Plateauschuhe (Spice Girls!), klobige Sneakers und offene Sandalen mit dicker Sohle waren beliebt.

… und wieder Plateau. Klobige Schuhe kamen für mich nicht in Frage und dicke Sohlen habe ich immer gehaßt, bis heute.

2000er – Sneaker-Kultur & Y2K-Ästhetik

Ballerinas, UGG-Boots und spitze Pumps waren angesagt. High Heels wurden wieder populärer.


„Bei der Auswahl seiner Schuhe kann man nie genug Sorgfalt walten lassen..

Die wahre Eleganz einer Frau zeigt sich darin, was sie an den Füßen trägt.“

– Christian Dior –


Da waren Sie wieder in Mode, meine geliebten Pumps und ich trug sie mit Freude, nicht wissend, daß es das letzte Jahrzehnt sein sollte.

2010er bis heute – Retro & Komfort

Sneaker-Hype mit Marken wie Yeezy und Balenciaga Triple S. Chunky Sneakers, Slides und nachhaltige Schuhe wurden wichtiger. Nachhaltige Materialien, 3D-gedruckte Schuhe und High-Tech-Sneaker prägen den Markt. Auch Retro-Modelle wie Nike Dunks oder Adidas Sambas feiern ein Comeback.

Megan Hess

Der Schuh – Eine illustrierte Hommage an einen Modeklassiker
Mit Zeichnungen der kultigsten Schuhe von Dior, Chanel, Jimmy Choo, Manolo Blahnik, Louboutin, Gucci, Valentino, Prada, Miu Miu, Alexander McQueen, Ferragamo, Yves Saint Laurent uvm.

Verlagsinformation

Ob High Heels von Louboutin, zeitlose Gucci-Loafers oder die neuesten Sneakers – was wir an den Füßen tragen, sagt viel darüber aus, wer wir sind. Schöne Schuhe verleihen uns Selbstbewusstsein, unserem Auftritt Eleganz und einem Outfit den letzten Schliff. In diesem edlen Geschenkband präsentiert die legendäre Modeillustratorin Megan Hess 30 kultige Designer-Schuhe, die Modegeschichte schrieben: darunter klassische Stilettos von Roger Vivier, die ikonischen zweifarbigen Slingbacks von Chanel, eigens für Kate Moss entworfene Louboutins mit roter Sohle, die durch Sex and the City weltberühmten Manolo Blahniks und Michael Jordans ›Air Jordans‹ nach Luxus-Makeover durch Dior. Eine charmant illustrierte Liebeserklärung an ein einzigartiges Accessoire, begleitet von Anekdoten und Zitaten vieler Modegrößen wie Coco Chanel, Christian Dior oder Alexander McQueen.

Exquisit gestaltet mit Goldfolien-Prägung und schwarzem Buchschnitt.

Meine Beurteilung *****

Megan Hess besticht mit ihren detailreichen, eleganten Illustrationen, die dem Buch einen luxuriösen Charakter verleihen. Die filigranen Zeichnungen der Schuhe, kombiniert mit einer edlen Gestaltung des Buches, machen „Der Schuh“ nicht nur zu einer informativen Lektüre, sondern auch zu einem echten Kunstwerk.

Der Schreibstil ist leicht, inspirierend und informativ. Die Autorin versteht es, historische Fakten mit modernen Einblicken in die Modewelt zu verbinden, so dass sich das Buch sowohl für Modebegeisterte als auch für Einsteiger in die Thematik eignet.

Mein Fazit

Das Buch ist ein Muss für Mode-Liebhaberinnen und Sammlerinnen von stilvollen Coffee-Table-Books. Die Mischung aus Modegeschichte, glamourösen Illustrationen und inspirierenden Einblicken macht es zu einem visuellen und inhaltlichen Genuss. Wer sich für Schuhe und die Welt der Mode interessiert, wird dieses Buch, so wie ich,  lieben!

Alt werden ist eine Zumutung, zumindest körperlich. Ich hatte mein Leben lang sehr schlanke Füße, was wahrscheinlich mein Glück war. Dadurch sind sie auch heute noch schön und meine Zehen nicht verkrüppelt. Leider sehe ich das oft bei Frauen, die hohe, schmale Schuhe getragen haben. Trotzdem fordert das Alter seinen Tribute. Es begann mit Ende Fünfzig. Ich war mit meiner Schwester auf Städtereise in Prag und wir liefen natürlich viel, um uns die Stadt anzusehen. Ich trug meist Schuhe mit kleinen Blockabsätzen. Trotzdem taten mir von Tag zu Tag die Füße schneller und immer stärker weh, was darin mündete, daß mir vor Schmerz die Tränen herunterliefen. Ich mußte mir ganz flache Schuhe kaufen, um wieder halbwegs laufen zu können. Mein Arzt riet mir später nur noch gute flache Lederschuhe zu tragen, da ich einen beginnenden Hallux hätte. Schweren Herzens nahm ich den Rat an und der Hallux bleib zur Belohnung beginnend.

Schön, dass wir heute eine so große Auswahl an hübschen flachen Schuhen haben, ob Sneaker, Ballerinas oder Mokkasins. Wenn ich einmal sündige und für eine Abendveranstaltung wieder Absatz trage – so einen ganz kleinen -, werde ich in der Nacht mit Krämpfen in den Füßen bestraft.

Immer noch trauere ich den ach so geliebte, hohen Pumps hinterher, aber:

Alles hat seine Zeit.


Wenn euch der Blog gefällt, freue ich mich über eine kleine Spende.

2025 geht jeder gespendete Euro an die private Initiative „Hilfe von Mensch zu Mensch“ für Frauen und Kindern in Eswatini.

Einfach und unkompliziert über diesen Link spenden – Dankeschön


Ich freue mich auf deinen Kommentar.

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..